Bürgermeisterinnen wollen nicht bloß „Ersatz“ sein

Bei Almtour und Baumpflanzungen tauschten sich Bürgermeisterinnen in NÖ aus
Gemeindechefinnen klagen über schlechte soziale Absicherung

Klimafitte Bäume, die sie im Rahmen ihres Treffens im niederösterreichischen Ötscherland heuer gepflanzt haben, ließen Bürgermeisterinnen aus ganz Österreich als sichtbares Andenken zurück. Bei dem Austausch der 60 Ortschefinnen wurden aber auch Botschaften und grundsätzliche Erkenntnisse zur politischen und sozialen Situation weiblicher Gemeindeoberhäupter in den Blickpunkt gerückt.

„Trotz der strengen 3-G-Vorschriften hat es gutgetan, sich wieder mit Kolleginnen auszutauschen“, berichtete Waltraud Stöckl, Bürgermeisterin von St. Anton/Jeßnitz, wo das Treffen stattfand. Einig war man sich unter den 60 Teilnehmerinnen, dass Corona einen gesellschaftlichen Wandel beschert hat. „Die Vorsicht ist größer geworden, Nähe zueinander praktiziert man zurückhaltend“, so Stöckl.

Auch die Rolle der Frau in der Kommunalpolitik wurde diskutiert. Im Vorfeld des Treffens, das vom Gemeindebund organisiert wurde, gab es eine Befragung unter rund 100 österreichischen Bürgermeisterinnen, die für Diskussionsstoff gesorgt hat. So sind etwa nur 24 Prozent mit der sozialen Absicherung des Amtes zufrieden. Die übrigen fanden die Regelungen für Gehaltsfortzahlung, Arbeitslosen- oder Pensionsversicherung und Karenz als nicht zufriedenstellend.

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