Brandstiftungen am Wechsel: 17-jähriger Nachbarsbursche in Haft

Brandstiftungen am Wechsel: 17-jähriger Nachbarsbursche in Haft
Weil er Aufmerksamkeit erhaschen wollte, soll ein junger Lehrling Bauernhöfe in NÖ und der Steiermark abgefackelt haben.

Nach zwei Großbränden und einer Brandstiftung in einem Einfamilienhaus im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet am Wechsel hat die Polizei den mutmaßlichen Brandstifter festgenommen.

Es handelt sich um einen 17 Jahre alten Lehrling, der in der Nachbarschaft und sogar in seinem Elternhaus Brände gelegt haben soll. Der junge Mann ist geständig. Er sitzt in Untersuchungshaft. Der Schaden beträgt fast 600.000 Euro.

Brandstiftungen am Wechsel: 17-jähriger Nachbarsbursche in Haft

Begonnen hat die besorgniserregende Serie in der Nacht am 19. April, als um 23 Uhr in Guggendorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) ein landwirtschaftliches Anwesen lichterloh in Flammen stand. Über 100 Einsatzkräfte kämpften vier Stunden lang gegen das Feuer an und konnten das angrenzende Wohnhaus vor den Flammen retten.

In der Nacht auf den 24. April kam es bereits zum nächsten Großbrand in einem Gehöft in Zöbern (Bezirk Neunkirchen). Die riesige Landwirtschaft, die Samstagfrüh gegen 3.30 Uhr lichterloh in Flammen stand, liegt nur wenige Kilometer vom ersten Brandort in Guggendorf entfernt. 203 Feuerwehrleute hatten stundenlang zu tun um das angrenzende Haus der sechsköpfigen Familie vor den Flammen zu bewahren.

Feuer im eigenen Keller

Damit noch nicht genug gab es am 26. April den nächsten Brandalarm. "Dabei hatte der Verdächtige einen Einbruch in seinem Elternhaus vorgetäuscht und ein Feuer im Keller gelegt", erklärt der Chefbrandermittler des nö. Landeskriminalamtes (LKA), Erich Rosenbaum. Zusammen mit den steirischen Kollegen des LKA kamen die Fahnder schließlich dem Burschen auf die Schliche.

Er hatte sich bei den Aufräumarbeiten nach den verheerenden Bränden besonders hervorgetan. Neben seinem umfangreichen Geständnis sprachen auch andere Indizien gegen ihn. Der erste Brand in Guggendorf wurde auf dem landwirtschaftlichen Anwesen des benachbarten Polizeibeamten gelegt.

Der 17-Jährige, die betroffenen Nachbarn und Freunde hatten sich an dem Abend noch unterhalten, als der Verdächtige aus der Garage einen Bunsenbrenner holte, auf das Nachbargrundstück lief und dort den Holzstadl in Brand steckte. Die geschädigten Opfer wollten sich für seine überbordende Hilfe sogar mit Tankgutscheinen bei dem jungen Mann bedanken. Zu dem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass er das Anwesen in Schutt und Asche gelegt hatte.

"Als Motiv gab der 17-Jährige an, dass er von seinen Freunden immer als Verlierer hingestellt wurde und er sich nach Aufmerksamkeit sehnte", so Rosenbaum. Der Beschuldigte sitzt in der Justizanstalt Graz in Untersuchungshaft.

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