Bessere Pflege, besseres Futter: Unsere Haustiere leben immer länger

Ein Hund und eine Katze teilen sich den Schlafplatz
Österreicher lieben Katzen: Nur in Ungarn und Rumänien werden mehr Katzen gehalten als hierzulande. Auch die Zahl der Hunde steigt.

Immer weniger Österreicher haben einen Vogel. Dafür haben immer mehr einen Kater (oder eine Katze).  Das zeigt eine neue Studie: Demnach steigt die Zahl der Hunde und Katzen kontinuierlich. 

Und obwohl man den Österreichern eine große Hundeliebe nachsagt, sind wir ein Katzenland. Außerdem leben unsere Haustiere immer länger: Nicht zuletzt, weil auch die Futterqualität gestiegen ist. 

Für die Erhebung wurden im ersten Quartal 2024 insgesamt 4.000 Haushalte in Österreich befragt. Die Österreichische Heimtierfuttermittel Vereinigung (ÖHTV) und die Sparte Zoofachhandel der Wirtschaftskammer präsentierten am Dienstag die Ergebnisse.

Bei den Katzen sind wir Spitze

Mittlerweile leben 2,019 Millionen Katzen in Österreich – ein neuer Höchststand. Österreich zählt somit zu den Spitzenreitern in Europa: Nur in Ungarn (2,4 Millionen) und Rumänien (4,3 Millionen) werden mehr Katzen gehalten. 

Hunde gibt es mittlerweile rund 836.000. Zwar stieg deren Zahl auch leicht, dennoch zählen wir zu den Schlusslichtern in Europa: „Nur in Griechenland werden weniger Hunde gehalten. In Irland sind es etwa gleich viele“, erklärt Bernd Berghofer, Geschäftsführer von Austria Pet Food.

Die Zahl der Hasen, Schildkröten, Fische und Vögel wiederum sei zuletzt leicht gesunken.

Das Klischee der Familie mit Hund stimme übrigens nicht ganz mit der Realität überein, so Berghofer: „60 Prozent der Hunde leben in Ein- oder Zwei-Personen-Haushalten.“  Anders bei den Katzen: Diese werden häufiger in Haushalten mit Kindern gehalten. 

Unsere Haustiere begleiten uns immer länger

Weitere zentrale Botschaft der Erhebung: Unsere Tiere leben immer länger. 36 Prozent der Katzen sind mehr als zehn Jahre alt, ebenso 30 Prozent der Hunde. Das liegt an der besseren medizinischen Versorgung, aber auch am besseren Futter.

In 1,8 Millionen Haushalten in Österreich lebt zumindest ein Haustier. 

Anzahl der Katzen: 2,019 Millionen werden in Österreich gehalten. In 1,1 Millionen Haushalten lebt zumindest eine Katze. 

Anzahl der Hunde: 836.000 Hunde werden hierzulande gehalten. In 668.000 Haushalten lebt zumindest ein Hund.

In rund 544.000 Haushalten leben andere Haustiere, z.B. Hasen, Schildkröten, Zierfische, Vögel.

Zur regionalen Verteilung: Die meisten Haustiere leben in Niederösterreich und im Burgenland (25 Prozent). Dahinter folgen Oberösterreich und Salzburg mit 24 Prozent sowie die Steiermark und Kärnten mit je 22 Prozent. 17 Prozent der Tiere leben in Wien, dahinter folgen Tirol und Vorarlberg mit je 12 Prozent.

Dass Qualität bei der Tiernahrung zum Thema wurde, sei „ein schleichender Prozess“ gewesen, erklärt ÖHTV-Präsident Hermann Habe. „Vor 35 Jahren haben wir nur über die Kalorienabdeckung gesprochen, darüber redet in Europa heute keiner mehr.“ 

Die Qualität des Tierfutters wird immer wichtiger 

Ob Regionalität, Nachhaltigkeit oder „Functional Food“: „Was ein Trend bei uns Menschen ist, ist auch ein Trend beim Tier.“ Gefragt ist mittlerweile also qualitativ hochwertiges Futter. 

„Was die Tiere zu fressen bekommen, ist außerdem ein Abbild dessen, was wir Menschen tun“, so Habe weiter. So gehe der Konsum von Schweinefleisch zurück. Werden weniger Schweine geschlachtet, fallen auch weniger Schlachtabfälle an, die zu Tierfutter verarbeitet werden. Daher werde aktuell zu alternativen Proteinquellen geforscht, etwa auch zu Insektenprotein. Noch sei das aber „ein Randthema“, so Habe.

Ob Hund, Katze oder Vogel: Die Tierliebe der Österreicher ist jedenfalls groß. 

„Tiere sind Familienmitglieder“, sagt Andreas Popper. Nach jahrzehntelanger Erfahrung im Zoofachhandel könne er konstatieren: „Die Österreicher sind verantwortungsvolle Tierhalter und kennen sich gut aus. Unseren Tieren geht es sehr gut.“

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