Bagger für 266.000 Euro weg: Staatsanwalt reagierte nicht

Die Bagger samt Gummiketten waren mehrere Monate spurlos verschwunden. Der Staatsanwalt fühlte sich nicht zuständig
Justizgroteske: Anwalt meldete Verschwinden, Behörde sah aber keinen Tatverdacht

Die Personalsituation in Österreichs Gerichten und Justizanstalten ist bekanntlich einigermaßen angespannt. Weil in den Gefängnissen kaum noch Platz ist, wird bei (wenig gefährlichen) Kleinkriminellen häufig von der Verhängung der Untersuchungshaft abgesehen. Dass nun aber trotz aller Alarmsignale die Justizbehörden erst gar kein Ermittlungsverfahren mehr einleiten, ist laut erfahrenen Rechtsanwälten „eine völlig neue Dimension“. So geschehen beim Insolvenzverfahren einer Baufirma aus Wien-Penzing.

Im Zuge der Abwicklung des Konkurses verschwanden von einer Baustelle der Firma im burgenländischen Neusiedl am See drei wertvolle Baufahrzeuge im Wert von 266.000 Euro. Auf Drängen der Leasinggesellschaft, die im Verfahren einer der geschädigten Gläubiger war, brachte Masseverwalter Raoul Wagner eine Sachverhaltsdarstellung bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Eisenstadt ein.

Trotz mehrwöchiger Recherche und Suche konnten die Bagger und Baumaschinen nicht ausfindig gemacht werden. „Weshalb davon auszugehen war, dass die Leasingobjekte gestohlen, oder von den Handelnden Personen beiseitegeschafft wurden“, erklärt Wagner in seiner Sachverhaltsdarstellung. Mit der Antwort der Staatsanwaltschaft hat weder der Masseverwalter noch die Anwaltskanzlei der geschädigten Leasinggesellschaft gerechnet. Immerhin ging es bei den spurlos verschwundenen Baufahrzeugen noch um einen Restwert in der Höhe von 179.000 Euro.

Kommentare