Austrian World Summit: Arnies Klimakonferenz im Corona-Modus

Austrian World Summit: Arnies Klimakonferenz im Corona-Modus
Schwarzeneggers Wiener Klimaschutzgipfel beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem grünen Wirtschafts-Neustart nach der Pandemie.

Auch am "Austrian World Summit“ der "Schwarzenegger Climate Initiative“ geht die Corona-Krise nicht vorüber. Bereits im März wurde Arnold Schwarzeneggers erstmals 2017 in Wien abgehaltene Klimaschutzkonferenz von Ende Mai auf den 17. September verschoben.

Am Donnerstag gab Direktorin Monika Langthaler nun - "sehr absichtlich", wie sie sagte - mitten in der Eintragungswoche für das Klimavolksbegehren weitere Details bekannt und präsentierte eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage des SORA-Instituts.

Umwelt- und Klimaschutz als Priorität

Deren zentrale Ergebnisse: Knapp drei Viertel der mehr als 400 Befragten im Alter von 15 bis 75 Jahren finden, die von der Corona-Krise erzwungenen Veränderungen sollten genützt werden, um künftig auch das Klima besser zu schützen. Gleich 44 Prozent stimmten dieser Aussage sogar "sehr zu".

Trotz Corona-Krise und wirtschaftlicher Probleme steht der Schutz der heimischen Umwelt ganz oben auf der Prioritätenliste der Österreicherinnen und Österreicher. 75 Prozent gaben etwa an, vom "Erhalt von sauberer Luft, Wasser und Boden" bewegt zu werden, 74 Prozent vom "Erhalt einer gesunden Umwelt".

Die "wirtschaftliche Lage in Österreich" bewegt noch 68 Prozent, die "weltweite Klimakrise" 57 Prozent und die Corona-Epidemie nur mehr 48 Prozent der Befragten.

Selbst SORA-Chef Christoph Hofinger wäre von den Ergebnissen überrascht gewesen, berichtete Langthaler. Sie selbst freue sich natürlich darüber, "dass wir den Nerv der Menschen treffen". Wobei sich die Ergebnisse mit internationalen Studien, etwa aus Deutschland und Skandinavien, decken würden. Fest stehe: "Das Thema ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen."

Austrian World Summit: Arnies Klimakonferenz im Corona-Modus

Monika Langthaler im Dezember 2019 im KURIER-TV-Studio

Dafür sei auch die von Greta Thunberg gestartete Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" verantwortlich, meinte Langthaler: "Greta hat dafür gesorgt, dass es kein Orchideenthema mehr ist." Zurecht, stürben doch alleine durch Luftverschmutzung sieben Millionen Menschen jährlich. Dazu kämen durch den Klimawandel befeuerte Probleme wie Dürren und Naturkatastrophen.

Dazu passend finden 65 Prozent der Befragten, man könne das "Leben auf dem Planeten nur schützen, wenn jetzt konsequent gegen die Klimakrise" vorgegangen werde.

Green New Deal

Inhaltliche Klammer des Austrian World Summit wird daher die Frage, wie ein grüner Neustart der Wirtschaft nach der Corona-Krise aussehen kann. Denn: "Wenn das Haus schon abgebrannt ist, dann baue ich es gleich zukunftsfähig und ökologisch wieder auf“, so Langthaler.

Schwerpunkt-Themen in diesem Jahr werden Biodiversität und Wälder, Mobilität, Bauen und Gebäude, erneuerbare Energie und Meeresschutz. Dafür kooperiert die Schwarzenegger Climate Intitiative auch mit unterschiedlichen Organisationen wie "For Forest".

Die Mission des Gipfels bleibt wie gehabt, das Bewusstsein in der Gesellschaft dafür zu schärfen, dass wir jetzt handeln müssen, um den Klimakollaps zu verhindern. Dafür werden konkrete Projekte aus aller Welt vor den Vorhang geholt und man setzt auch weiterhin stark auf Role Models.

Größte Klimakonferenz 2020

Zwar rechnen die Veranstalter mit deutlich weniger internationalen Gästen als in der Vergangenheit – 2019 kamen etwa Greta Thunberg und UNO-Generalsekretär António Guterres –, weswegen der Gipfel auf einen Tag verkürzt wird. Dennoch haben sich bereits EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und WHO-Klimachefin Maria Neira angesagt, weitere hochrangige Staatsgäste sollen noch dazustoßen.

In Anbetracht der Absagen anderer Gipfeltreffen wie der für November in Glasgow geplanten UN-Klimakonferenz werde der Austrian World Summit wohl trotz des reduzierten Programms "die größte Klimakonferenz Europas" in diesem Jahr werden, sagte Langthaler.

Dennoch setzen die Organisatoren stark auf Online- und Videoinhalte, um ihre Botschaft unter die Leute zu bringen. So wird noch vor dem Gipfel der erste von künftig drei bis vier jährlichen, transatlantischen "Web Talks" stattfinden, in dem sich Schirmherr Arnold Schwarzenegger mit drei bis vier Gästen unterhalten wird. Die Summit selbst wird ganztägig auf ORF III übertragen.

Nach dem offiziellen Teil in der Spanischen Hofreitschule mit 500 Gästen wird auch wieder der "Climate Kirtag“ am Heldenplatz mit Musik und Informationsständen bei freiem Eintritt locken. Auch "Arnie" selbst wird hier noch einmal auf der Bühne auftreten.

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