Ausgepokert: Concord Card Casinos müssen zusperren

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Finanz fordert von Pokerbetreiber CCC rund 600 Millionen Euro. Offenbar Razzia am Donnerstag.

Am Donnerstag Abend gab es im Wiener Montesino zu Beginn eines 100.000-Euro-Turniers eine Razzia. Das zeigen dem KURIER zugespielte Bilder. Offenbar wurden Schlösser ausgetauscht und Tische diesmal nicht mehr nur plombiert, sondern von der Finanzpolizei bzw. der Polizei mitgenommen. Auch ein Concord Card Casino (CCC) in Braunau und ein Pokerroom in Graz war Schauplatz einer Kontrolle.

"Auf Grund der anhaltenden, rechtswidrigen und exzessiven Behördenmaßnahmen gegen die Betriebsstätten der Concord Gruppe – trotz national und international vorläufigem Rechtsschutz gewährenden Verfahren, gibt die Geschäftsleitung bekannt, dass mit heutigem Tage um 12:00 Uhr sämtliche Betriebsstätten der Concord-Gruppe freiwillig geschlossen wurden, um zu vermeiden, dass Gäste und auch Mitarbeiter dem unqualifizierten Druck der ihre Kompetenzen weit überschreitenden Finanzpolizei weiterhin ausgesetzt sind", teilte die Pokerbetreiber-Gruppe Concord Card Casinos mit. Laut KURIER-Informationen hat die Finanz kürzlich weitere Razzien in anderen Casinos der CCC-Gruppe durchgeführt.

Weiter heißt es in der Stellungnahme des Betreibers: "Da sich weder die zuständigen Politiker, Interessensvertreter und obersten Organe der Vollziehung trotz mehrfach eingebrachter, u.a. universitär gestützter, Rechtsschutzansuchen veranlasst gesehen haben, diesem willkürlichen Vorgehen der Finanzpolizei ein Ende zu setzen und eine verfassungskonforme Vollziehung der gesetzlichen Vorschriften sicherzustellen, ist ein weiterer Fortbetrieb unserer Betriebe de facto nicht mehr möglich. Wir versichern allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unseren Kundinnen und Kunden alles in unserer Macht stehende zu unternehmen, um einen ungestörten Betrieb in Zukunft zu ermöglichen."

600 Millionen Euro Steuerschulden

Laut Finanz hat die Pokerbetreiber-Gruppe Concord Card Casinos (CCC) für ihre 13 Standorte keine entsprechende Glücksspielgenehmigung. Mittlerweile haben die anhängigen Verfahren bei der Finanz eine Gesamtforderung in Höhe von rund 600 Millionen Euro an Abgaben und Strafen gegen die CCC-Gruppe ergeben. Zum Teil hat die Finanz gegen einzelne CCC-Unternehmen erfolgreich Insolvenzanträge gestellt.

Gewinner sind nun die Casinos Austria, die als einziger offiziell anbieten dürfen. Dort werden dem Vernehmen nach in den nächsten Tagen tägliche Pokerturniere eingeplant, auch die Zahl der Spieltisch soll vergrößert werden.

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