Aus für Jahreskarte in Graz, dafür Zuschuss für das Klimaticket

Aus für Jahreskarte in Graz, dafür Zuschuss für das Klimaticket
Stadt krempelt das Förderungssystem für Öffi-Benützer um.

Graz schafft die Jahreskarte für Straßenbahn und Bus ab – ein Beschluss im Rathaus, der nach Ärger klingt, aber keinen bringt, denn: Die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ plant, stattdessen den Kauf des steiermarkweiten Klimatickets finanziell zu unterstützen. Damit würde das Förderungssystem Förderungssystem für Benützer der öffentlichen Verkehrsmittel umgekrempelt.

2015 wurde das günstigere Ticket für Personen mit Grazer Hauptwohnsitz eingeführt, die Stadt übernahm 40 Prozent der Kosten, so wurde der Preis auf damals 228 statt 399 Euro gedrückt. Rund 35.000 Berechtigte griffen im ersten Jahr zu, heuer wurden 30.000 vergünstigte Jahreskarten für Grazer gekauft, insgesamt wurden 33.000 Dauerkarten gelöst. Mittlerweile sind auch die Jahreskarten für Grazer nicht mehr ganz so günstig wie vor sieben Jahren: Wegen der jährlichen Preissteigerung lag der Tarif heuer bereits bei 315 Euro. für 2023 werden rund 360 Euro erwartet.

Nur geringe Mehrkosten

An dem Punkt setzen Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und Verkehrsreferentin Judith Schwentner (Grüne) an, am Dienstag wurden entsprechende Medienberichte bestätigt: Das steiermarkweit nutzbare Klimaticket kostet regulär nämlich ab März nämlich nur noch 468 statt derzeit 588 Euro, das Land schießt dann pro Person 120 Euro zu. Die Grazer Koalition will ab März zusätzlich allen Personen mit Hauptwohnsitz in der Stadt einen Zuschuss von weiteren 100 Euro zum Klimaticket gewähren, das somit Grazern nur noch 368 Euro kosten würde.

Einheitliches Tarifsystem

Da allein die Grazer Jahreskarte ab Juli – zur Jahresmitte kommen gewöhnlich die Tariferhöhungen in Graz – an die 360 Euro kosten würde, gäbe es für die Fahrgäste kaum höhere Kosten, aber weitaus mehr Nutzen, denn das Klimaticket ist im gesamten Bundesland gültig. Schwentner und Eber begründen die Umstellung mit der längst fälligen Bereinigung des Tarifsystems. Außerdem spare sich die Stadt selbst einiges an Geld, bisher schoss man rund 190 Euro pro Grazer zu, künftig sind es 100 Euro.

Für jene rund 11.000 Grazer, die die „Sozialcard“ besitzen, soll sich aber nichts ändern: Sie zahlen weiterhin 50 Euro für die Jahreskarte der Graz Linien. Der Vorverkauf für das neue Klimaticket beginnt am 1. Februar.

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