Auf der Suche nach dem Baumschläfer: Sichtungen sollen dokumentiert werden

Auf der Suche nach dem Baumschläfer: Sichtungen sollen dokumentiert werden
Der Baumschläfer ist europaweit extrem selten. Um mehr über das Tier zu erfahren, sollen die Österreicherinnen und Österreicher helfen, Daten zu sammeln.

Große Augen, kleine runde Ohren und ein buschiger Schwanz – so sehen Bilche aus. Dazu gehört neben dem Gartenschläfer, dem Siebenschläfer und der Haselmaus auch der Baumschläfer. Weil er europaweit streng geschützt ist und als extrem selten gilt, will der Naturschutzbund in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforste und dem Institut apodemus sowie Naturinteressierten herausfinden, wo der Baumschläfer in Österreich wirklich vorkommt.

Die Österreicherinnen und Österreicher seien demnach eingeladen, sich als "Citizen Scientists an der Suche nach dem seltenen Nager zu beteiligen", heißt es in einer Aussendung des Naturschutzbunds. Beobachtungen vom Baumschläfer sollen demnach auf der Website  www.naturbeobachtung.at dokumentiert werden. Dafür muss ein Foto des Tieres hochgeladen und das Datum sowie der Fundort bekanntgegeben werden. Noch schneller gehe das Teilen von Bilch-Beobachtungen über die naturbeobachtung.at-App, heißt es in der Aussendung. Dabei würden Fachleute zur Verfügung stehen, die Sichtungen prüfen und Bestimmungshilfe geben. So können die Funddaten für wissenschaftliche Publikationen und fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen werden.

Merkmale des Baumschläfers

Mit seinen etwa 10 Zentimeter Körperlänge gehört der Baumschläfer zu den kleineren Bilchen und ist an seinem dichten grauen Fell und der "Zorromaske" – dem schwarzen Augenband, das bis zu den Ohren reicht – besonders gut erkennbar, heißt es in der Aussendung. Optimale Lebensbedingungen findet er in feuchtschattigen und unterwuchsreichen Mischwäldern, in denen es Baumhöhlen und genügend Platz für seine freistehenden Nester gibt.

Typisch für die sogenannten Schläfer oder Schlafmäuse sei der namensgebende Winterschlaf, den sie eingerollt in Erdverstecken oder unter der Laubstreu verbringen. Da sie außerdem hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, sind noch viele Fragen zu ihrer Lebensweise offen. Nur nach dem Winterschlaf und im Herbst hat man – mit viel Glück – auch tagsüber die Gelegenheit, sie zu beobachten.

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