Anklage steht: Sechs Männer sollen Frau missbraucht haben
Der Fall sorgte über die Landesgrenzen Vorarlbergs hinaus für Aufsehen. Im Februar sollen sich sechs Männer in Bludenz an einer Frau vergangen haben. Nun ist laut Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, die Anklage gegen die Verdächtigen fertig. Die Männer, alle Afghanen, sitzen seit Juli in Untersuchungshaft.
Sie seien im Wesentlichen nicht geständig, berichtete Gerichtssprecher Dietmar Nußbaumer aus dem Akt. Zum Inhalt gab es weiter nur spärliche Angaben.
Opferschutz
Die Anklage wegen des Delikts des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person betreffe den Zeitraum zwischen 21. und 24. Februar. Das Opfer sei durch Alkohol beeinträchtigt gewesen, so der Sprecher des Landesgerichts Feldkirch.
Zum Verhältnis des Opfers zu den Tätern wollte Nußbaumer mit Verweis auf den Opferschutz keine Angaben machen.
Laut dem Akt hätten sich die Verdächtigen zu den Vorwürfen nicht geständig gezeigt. In einem Fall werde bestritten, dass der Kontakt unter Ausnützung der Frau zustande kam, sagte der Gerichtssprecher. Die Anklage wurde am Montag zugestellt.
Der Fall wurde im Juli durch Medienberichte öffentlich. Dass die Landespolizeidirektion darüber nicht schon früher berichtet hatte, trug ihr den Vorwurf eines Online-Mediums und der FPÖ ein, den Vorfall vertuschen zu wollen.
Vertuschungsvorwurf
„Die Polizei hat natürlich kein Interesse daran, irgendetwas, das passiert ist, zu vertuschen“, erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion damals gegenüber dem KURIER. Man sei über den konkreten Fall selbst nicht informiert worden.
Denn die zuständige Polizeiinspektion habe zunächst nicht gewusst, ob an den Vorwürfen, die „schwammig und verworren“ gewesen seien, etwas dran ist. Deshalb sei der Fall in den täglichen Berichten an die Landespolizeidirektion nicht enthalten gewesen. Die Polizeiinspektion habe aber den Sachverhalt bearbeitet, wobei sich dieser erhärtet habe. Der Posten habe direkt an die Staatsanwaltschaft berichtet.
Zu dem Missbrauch soll es gekommen sein, als mehrere Männer und die Frau den Bewohner eines Flüchtlingsheims besucht haben. Bei dem Treffen sollen schließlich Alkohol und Drogen konsumiert worden sein.
Die Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo der Verdacht auf sexuellen Missbrauch festgestellt wurde.
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