Aggression im Zug: Wenn die Angst mitfährt

Aggression im Zug: Wenn die Angst mitfährt
Die Übergriffe auf Kontrolleure nehmen zu. Wie ÖBB-Mitarbeiter anhand spezieller Deeskalationsschulungen auf gefährliche Situationen vorbereitet werden und wann die Polizei eingreift

„Die Fahrscheine bitte“, sagt Zugbegleiter Wolfgang W. zu zwei Männern. Einer der Fahrgäste wirkt nervös, kramt in seiner Tasche. Als er noch einmal nach dem Ticket gefragt wird, zieht der Mann ein Messer aus seiner Tasche. „Wenn du nicht weggehst, mach ich dich auf wie einen Truthahn“, sagt er. Wolfgang W. bleibt ruhig, doch der Fall ist klar: Er wird die Polizei alarmieren.

Das Messer ist aus Gummi, die Szene gestellt. „Ich habe viel zu spät bemerkt, dass der Mann ein Messer dabei hat, weil ich zu sehr auf sein Gesicht konzentriert war. Ich wüsste nicht, wie ich im realen Leben reagiert hätte“, sagt W. Der Niederösterreicher ist einer von 1.378 ÖBB-Zugbegleitern in Österreich. Zum zweiten Mal nimmt er – gemeinsam mit zehn weiteren Kollegen – an dem Deeskalationstraining teil.

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