Abschussbescheid für vier Wölfe in Tirol ist fix

Wolf aus der Nordpopulation durchstreifte das Ybbstal und hinterließ tödliche Spur
Das unabhängige Fachkuratorium habe zuvor eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hatte, teilte das Land mit.

In Tirol sind von der Behörde einmal mehr Abschussbescheide für Wölfe erlassen worden - diesmal für vier Raubtiere in Osttirol. Die Bescheide ergingen, nachdem die schwarz-grüne Landesregierung am Dienstag die entsprechenden Gefährdungsverordnungen beschlossen und das unabhängige Fachkuratorium zuvor eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hatte, teilte das Land am Donnerstag in einer Aussendung mit.

235 tote und vermisste Schafe

Konkret zum Abschuss freigeben wurden zwei Jungtiere aus dem Hochstadelrudel in Lavant an der Grenze zu Kärnten sowie zwei männliche Wölfe aus der italienischen Population im Bereich Kartitsch-Obertilliach. Das Hochstadelrudel hat laut Land 30 Schafe sowie drei Rinder - eines davon auf Osttiroler und zwei weitere auf Kärntner Gebiet - gerissen und auch Kälber verletzt. Auf das Konto der zwei weiteren Wölfe mit der Bezeichnung „151MATK“ und „165MATK“ sollen weitere rund 235 tote und vermisste Schafe gehen.

Die Abschussbescheide sind mit 30. September begrenzt. Gegen die Bescheide kann innerhalb von vier Wochen Beschwerde erhoben werden, die aufschiebende Wirkung von Beschwerden wurde aberkannt, hieß es. Der WWF hatte in diesen Fällen konstant Beschwerden gegen entsprechende Bescheide erhoben.

Weidezonen

Zuletzt hatte das Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) mögliche Wolf-Abschüsse im Bundesland vorerst gestoppt. Die entsprechenden Bescheide waren somit vorerst nicht vollstreckbar. Das Thema Wolf und Bär regt in Tirol seit einigen Jahren auf und erhitzt auch im aktuellen Landtagswahlkampf die Gemüter. In der letzten Landtagssitzung vor dem Sommer wurde mit einer Mehrheit der Koalitionäre ÖVP und Grünen ein Beschluss gefasst, der eine Prüfung von Weidezonen ermöglicht. In den Zonen soll der Umgang mit den Tieren definiert werden.

Die Opposition hatte aus Protest gegen Schwarz-Grün geschlossen dagegen gestimmt. Erst vor einem Jahr wurde das Fachkuratorium eingerichtet, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Bisher wurde offiziell noch kein Wolf getötet.

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