Abgefackelt: Serie von Vandalenakten gegen Regenbogenfahnen

Einer der Brandanschlage betraf das Diözesanhaus in Feldkirch
Die Vorarlberger Landespolitik will nun auf die homophoben Vorfälle reagieren, bei den Fahnen gestohlen oder angezündet wurden

Am Montag wurde die St.-Gebhard-Kirche in Bregenz zum Tatort. Eine am Turm des Gebäudes ausgehängte Regenbogenfahne wurde von Unbekannten in Brand gestreckt. Kein Einzelfall.

Der Vandalenakt ist der bereits neunte Vorfall in Vorarlberg binnen eines Monats, wo eine der Flaggen, die für Toleranz und Solidarität mit der LGBTQ-Szene stehen, abgefackelt oder gestohlen wurden, wie die Polizei auf KURIER-Anfrage mitteilt.

„Zu den Tätern gibt es bislang keine konkreten Hinweise“, erklärt ein Sprecher. Offenkundig ist, dass die Vorfälle einen homophoben Hintergrund haben.

Am Freitag reagierte die Vorarlberger Landespolitik auf die Serie von Anschlägen. SPÖ und Neos fordern „einen Aktionsplan gegen Diskriminierung von LGBTIQ-Personen“ und bringen einen entsprechend Antrag im Landtag ein. Dass Regenbogenfahnen abgefackelt werden, sei „schockierend und absolut nicht zu akzeptieren“.

Die beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne wollen eine eigene Landtagsinitiative setzen. Mit einem Antidiskriminierungsantrag sollen die Schutzmöglichkeiten von Betroffenen gestärkt und Maßnahmen gegen Vorurteile und für eine offene Gesellschaft forciert werden, so die Grünen. Die ÖVP appelliert für einen Schulterschluss der Parteien.

Im Zentrum der Attacken standen vor allem Regenbogenflaggen, die an Gebäuden der katholischen Kirche aus Solidarität gegenüber Homosexuellen ausgeflaggt wurden, nachdem der Vatikan im März die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare abgelehnt hatte.

Bischof solidarisch

Ob Pfarren sich an der Aktion beteiligen wollten, überließ die Diözese Feldkirch diesen selbst. Bischof Benno Elbs bezog jedoch eindeutig Stellung: „Die katholische Kirche in Vorarlberg und ich stehen für eine Kirche, in der alle Menschen unabhängig von ihrer sexueller Orientierung ihren Platz finden.“

Auch eine am Diözesanhaus in Feldkirch ausgehängte Regenbogenfahne wurde angezündet. Es stimme nachdenklich, wenn Zeichen der Toleranz in Brand gesetzt werden, sagt eine Sprecherin der Diözese.

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