Abgabewelle: Der Platz im Tierheim wird knapp

Abgabewelle: Der Platz im Tierheim wird knapp
„Arche Noah“ in Graz musste einige Hunde bereits an andere Institution in der Steiermark weiter vermitteln.

Ein anderer Job, eine neue Wohnung, Probleme mit den Nachbarn oder schlicht Überforderung: Im Grazer Tierheim „Arche Noah“ wird der Platz allmählich knapp, denn seit 1. Dezember wurden allein 31 Hunde abgegeben, die ihre Besitzer nicht mehr um sich wollten.

Gleich acht von ihnen sind American Staffordshire Terrier bzw. Mischlinge – Hunde, für die es Erfahrung braucht. „Es ist sehr schwer, Interessenten für unsere Staffies zu finden, die auch zu den Hunden passen“, beschreibt Andrea Hasler, die die Hundevergabe leitet. „Daher sind sie meist längere Zeit bei uns.“

Abgabewelle: Der Platz im Tierheim wird knapp

Einer der Hunde im Grazer Heim

Doch das Heim sei nun kapazitätsmäßig am Limit, da sich ein großer Teil der Zwinger im Außenbereich befindet. Überdacht zwar und mit Schutzhütten ausgerüstet, doch „die meisten Hunde, die zu uns kommen, wurden im Haus oder in der Wohnung gehalten“ , schildert Hasler. „Sie sind nicht an winterliche Temperaturen gewöhnt.“ Kleine Rassen oder eben jene mit dünnem Fell wie die American Staffordshire Terrier könnten gar nicht im Freien bleiben, sondern brauchen Innenzwinger. Aus Platzmangel mussten daher bereits einige Hunde in das Heim nach Kapfenberg gebracht werden.

Bis die Geduld endet

Die Ruhe vor dem Ansturm herrscht derzeit noch bei der Tierschutzorganisation „Pfotenhilfe“ in Lochen am See in Oberösterreich. Erfahrungsgemäß bekomme man die Rückläufe von Hunden und Katzen erst nach dem Ende der Weihnachtsferien zu spüren, wie Jürgen Stadler vom Verein berichtet. „Viele probieren es für ein paar Wochen aus, bis ihnen dann halt der Geduldsfaden reißt“, schildert Stadler. Besonders Welpen würden deshalb oft den Weg zur „Pfotenhilfe“ finden. „Die machen halt auch am meisten Arbeit. Katzen sind da schon unkomplizierter.“

Langweilig wird der „Pfotenhilfe“ aber auch jetzt nicht. Noch immer haben die Helfer mit Tieren zu tun, die zu Silvester vor Feuerwerken ausgerissen seien. Bis Ostern sei man dann mit Weihnachtsrückläufen beschäftigt; „bis dann die ungewollten Ostergeschenke folgen“, betont Stadler.

Bei der „Pfotenhilfe“ werden Tiere deshalb nur an Familien vermittelt, die wirkliches Interesse an einem Vierbeiner im Haus haben: „Zu uns muss auch wirklich die ganze Familie zum Gespräch kommen, bevor sie einfach so ein Haustier adoptieren kann.“

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