8.254 Betretungsverbote: Wenn das Zuhause zum Tatort wird

8.254 Betretungsverbote: Wenn das Zuhause zum Tatort wird
Berichte über Bluttaten haben die Opfer sensibilisiert. Mit 1. Jänner wurde das Gewaltschutzgesetz verschärft.

Das Täterprofil ist ziemlich eindeutig: Knapp über 91 Prozent der Gefährder sind männlich, zu 65 Prozent sind sie österreichische Staatsbürger – ob eingebürgert oder nicht, darüber wird keine Statistik geführt. Nur in neun Prozent der Fälle geht häusliche Gewalt von Frauen aus und dann in den meisten Fällen gegen das eigene Geschlecht.

Mit 8.254 Betretungsverboten im Vorjahr dreht sich die Gewaltspirale in Österreich kontinuierlich nach oben. Das sind um 847 mehr als 2018. Die seit Jahren steigende Zahl an polizeilichen Wegweisungen wird von Fachleuten zwiespältig betrachtet. Zum einen bedeutet es, dass die Gewalt im häuslichen Bereich insgesamt im Zunehmen begriffen ist. „Zum anderen sieht man jedoch deutlich, dass die Opfer viel sensibler geworden sind. Es wird einfach früher die Polizei gerufen und das ist gut so“, erklärt Oberstleutnant Sonja Stamminger von der niederösterreichischen Landespolizeidirektion.

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