Trotz Corona: 8.000 Besucher bei Möbelhaus-Eröffnung am Wochenende
Für Diskussionen, Kritik - und Satire - sorgt eine Möbelhaus-Wiedereröffnung am Samstag in Salzburg. Über den Tag verteilt kamen 8.000 Einkäufer zur Wiedereröffnung des XXX Lutz in Eugendorf, trotz des zweiten Lockdowns.
Laut Unternehmenssprecher Thomas Saliger seien alle Sicherheitsmaßnahmen eingehalten worden. „Wir waren gut vorbereitet und haben uns nichts vorzuwerfen, ein Möbelhaus ist ein ungefährlicher Ort“, sagt Saliger zum KURIER. Die Polizei bestätigt, dass es keine Beschwerden in der Causa gegeben habe.
Die „Lungauer Kulturvereinigung“ (LKV) hat angesichts des zweiten Lockdowns mit Satire auf den Ansturm reagiert. Es gebe nun "eine neue Idee, wie wir unsere veranstaltungslose Zeit überbrücken und unsere Schauspieler in ein neues absurdes Theater einbauen könnten", teilt die Kulturvereinigung in einer Aussendung mit.
Kulturzentrum wird Möbelhaus
Die Kulturveranstalter kündigen an, das Kulturzentrum "die Künstlerei" in Tamsweg umzuwandeln. Die Kultureinrichtung soll zu einem "XXSUPER Möbelhaus" werden. "Große Eröffnung, 8.000 sensible Kultur- und Möbelfans besuchen uns über den Tag verteilt, reger Betrieb in den Ein- und Ausgängen!", schreibt die Kulturvereinigung in einer Aussendung.
Alle Corona-Sicherheitsbestimmungen würden selbstverständlich eingehalten. Wie der Möbelhändler wolle man 30 zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter beschäftigen. Eventuelle Ähnlichkeiten zur Eröffnung eines anderen Kultur- und Möbelhauses in Salzburg seien aber nicht beabsichtigt.
Kritik an Eröffnung
„Der Bericht über die Möbelhaus-Eröffnung war für mich ein Symbol für die schräge, absurde Zeit, in der wir leben. Die Kindergartenkinder dürfen diese Woche keinen Martinsumzug im Freien machen, aber das ist möglich“, sagt Robert Wimmer, Obmann der LKV, zum KURIER. „Wir wollten das mit Humor nehmen, denn anders ist es nicht mehr auszuhalten.“
Inzwischen gibt es auch Kritik an der Wiedereröffnung von politischer Seite. Die Salzburger Grünen schreiben in einer Aussendung von einer "grotesken Verantwortungslosigkeit". Vor allem die Marketingmaßnahmen werden kritisiert. "Es kann nicht sein, dass während eines Teil-Lockdowns eine Großeröffnung, die tausende von Menschen anzieht, dermaßen offensiv beworben wird“, sagt der Grüne Salzburger Landtagsabgeordnete Josef Scheinast. Dabei handle es sich um eine "grobe Ungleichbehandlung".
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