64.000 Salzburger Schüler starten in ersehnte Ferien

64.000 Salzburger Schüler starten in ersehnte Ferien
Zum Schulschluss ein Schulbesuch: Im Werkschulheim Felbertal in Ebenau rauchen die Köpfe nicht nur über Theorie.

„Hurra Ferien!“ jubeln am Freitag in Salzburg rund 64.000 Schülerinnen und Schüler. Für sie alle waren es zwei fordernde Semester, die wieder von Corona-Maßnahmen bestimmt wurden. Der größte Teil – nämlich 22.352 Kinder – besucht eine Volksschule. Der Matura schon viel näher kamen mit diesem Schuljahr 6.467 Jugendliche aus den AHS-Oberstufen. 3.000 Maturanten haben anstrengende Lernphasen hinter sich. Aus den polytechnischen Schulen starten 835 Jugendliche in das Berufsleben. 610 Kinder aus der Ukraine wurden in Salzburg gut integriert, die meisten davon als außerordentliche Schüler. Aus den berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen nehmen morgen, Freitag, rund 12.000 Kinder ihr Zeugnis entgegen.

Besonderer Schultyp mit AHS-Matura & Lehre

Zeugnisse in mehrfacher Ausprägung sammeln die rund 400 Schülerinnen und Schüler im Werkschulheim Felbertal in Ebenau (Salzburger Flachgau): Sie lernen den Stoff eines Gymnasiums (AHS) und werken gleichzeitig in verschiedenen Werkstätten wie Tischlerei oder Schlosserei. Eine weitherum einmalige Kombination abseits von berufsbildenden Schulen oder Lehre-mit-Matura-Modellen, die auch immer mehr Mädchen anzieht.

„Der weibliche Anteil liegt bei uns bei rund 30 Prozent“, freut sich Direktorin Karin Starlinger-Baumgartinger. Und er steigt weiter. Die Schüler kommen aus allen Bundesländern und auch aus Deutschland. Weil viele von weither stammen, gibt es im Werkschulheim auch noch ein Internat, das gut angenommen wird. 36 Maturantinnen mit Lehre und Matura in der Tasche wurden schon in den Sommer entlassen.

In Ebenau rauchen die Köpfe nicht nur über Schulbüchern oder PC-Programmen. Emely Bayer, die gerade die achte Klasse absolviert, arbeitet gerne in den Werkstätten: „Mich motiviert Maschinenbau einfach.“ Ein Jahr vor der Matura bauten sie und ihre Jahrgangskollegen Werkstücke, die in der Lehre als Gesellenstücke bekannt sind. Im Herbst wartet dann die theoretische Prüfung.

In der Tischlerei arbeitete Louise Strobl, ebenso achte Klasse, gerade noch an ihrem selbst gebauten Schreibtisch, bevor sie jetzt in die Ferien startet: „Wir Mädels schaffen das Technische genauso“, meint sie selbstbewusst.

Direktorin Starlinger-Baumgartinger bringt es auf den Punkt: „Das Interesse an unserer Schule steigt. Immer mehr Eltern sehen, dass das praktische Know-how einen wichtigen Anteil in der Entwicklung ihrer Kinder hat.“ Ihr Wunsch für den Herbst scheint derzeit nur schwer zu erfüllen sein: „Dass uns endlich Corona nicht mehr am Arbeiten hindert.“

SABINE SALZMANN

Kommentare