Ferienbeginn und Spielberg: Wo es sich am Wochenende staut

Ferienbeginn und Spielberg: Wo es sich am Wochenende staut
Hunderttausende machen sich nach Spielberg auf, dazu starten die Ferien in sechs österreichischen und einigen deutschen Bundesländern.

Hotelzimmer? - "Voll", wie sich Graz Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr ausdrückt, Tourismusexperten sprechen das Wort "ausgebucht" nicht so gerne aus. Doch die Formel 1 ist bis nach Graz spürbar, in den Regionen Murtal und Murau schaut es nicht anders aus - Hotel- und Pensionszimmer sind seit Monaten vergeben.

Sogar die Campingplätze um das Ringgelände sind ausgebucht. "Dass diese Plätze voll sind, habe ich noch nie erlebt", staunt Manuela Macher von Murtal Tourismus. Um mehr Platz zu schaffen, wurden Wiesen zu zusätzlichen Zeltplätzen umfunktioniert. In Trieben, doch rund 70 Kilometer entfernt, wird eine Tennishalle zum Zeltlager.

Der Grand Prix von Österreich am Red Bull-Ring in Spielberg scheint heuer mehr Besucher anzulocken als je zuvor. 300.000 Motorsport-Fans werden über das gesamte Wochenende erwartet, das wäre ein Rekord für Spielberg. Die Tickets für den Rennsonntag sind längst ausverkauft, allein am 10. Juli werden an die 100.000 Besucher live in Spielberg zusehen, mitfiebern und feiern.

Ferienbeginn und Spielberg: Wo es sich am Wochenende staut

Der Ring wird heuer voll wie nie

Wer jemals am Ring in Spielberg gewesen ist, weiß: So ausgeklügelt kann kein Verkehrskonzept sein, dass es bei solchen Mengen an Besuchern in Autos nicht irgendwann kollabiert. Die Zufahrtsmöglichkeiten sind begrenzt, auch wenn es ein Leitsystem für Parkplätze gibt: Hinweistafeln weisen entsprechend der Ticketfarben zu den jeweiligen Parkplätzen.

Doch es gibt mehr neuralgische Punkte, wissen die Verkehrsexperten der Autofahrerklubs ARBÖ und ÖAMTC: Schon bei der Abfahrt von der Pyhrnautobahn (A9) beim Knoten St. Michael "wird Geduld gefragt sein", warnt der ARBÖ, ebenso auf der Murtal Schnellstraße (S36) und der Obdacher Straße (B78). Dort ist jedenfalls mit Kolonnenverkehr zu kalkulieren.

In Spielberg selbst ist die Triester Straße ein Staupunkt , ebenso die direkten Zufahrten zu den Parkflächen. Autofahrerklubs raten, so früh wie möglich loszufahren, wenn es denn schon mit dem eigenen Pkw sein muss: "Wenn möglich, weichen Sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel aus", rät der ARBÖ.

Der Red Bull Ring ist über die S36-Abfahrten Knittelfeld West, Zeltweg Ost und Zeltweg West erreichbar. Die meisten Parkplätze befinden sich zwischen der S36 und der Triester Straße (L518), über die auch die Zufahrt erfolgt. Die Spielberger Straße (L503) ist im unmittelbaren Nahbereich zum Ring für Busse und Einsatzfahrzeuge reserviert. Besonders am Sonntag ist laut ÖAMTC mit sehr hohem Verkehrsaufkommen zu rechnen. "Tagesgäste sollten möglichst zeitig losfahren. Wer gegen 7.30 Uhr in Spielberg ankommt, hat gute Chancen auf eine ruhige Anreise", raten die Experten.

Es fährt sich auch anders zum Ring

Veranstalter wie Polizei raten jedoch generell dazu, Alternativen zu nützen. Es gibt Busshuttles und Expressshuttles des Veranstalters (ab 23 Euro pro Person) mit rund 170 Zustiegsmöglichkeiten (Details hier). In der Nähe der Rennstrecke wurde ein zentraler Park & Bike Parkplatz bei der Therme Fohnsdorf eingerichtet: Von dort kann man stressfrei auf  gekennzeichneten Radwegen bis zum Veranstaltungsgelände radeln. Der Radabstellplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Red Bull Ring an der L503, der Spielbergerstraße.

Zwischen dem Bahnhof Knittelfeld und dem Red Bull Ring wurde  ein kostenloser Shuttledienst für Bahngäste eingerichtet (Freitag bis Sonntag zwischen 8 und 20 Uhr im 20-Minuten-Takt und von 20 bis 23 Uhr im 30-Minuten-Takt, Sonntag bis 19 Uhr). Die ÖBB empfehlen, Sitzplätze zu reservieren.

Zwei Fanzonen

An diesem Wochenende stehen nicht nur die Formel 1-Fahrer am Start, sondern auch viele Menschen am Anfang ihres Urlaubs: In sechs österreichischen Bundesländern  - in Wien, Niederösterreich und Burgenland war es bereits vergangene Woche so weit - und zwei deutschen - Berlin und Brandenburg - sowie in den Niederlanden beginnen die Schulferien, auch das wird für viel Kfz-Verkehr sorgen. In Salzburg beginnt zudem das Electric Love Festival.

Apropos Niederlande: Auch in Spielberg wird Orange dominieren. Weltmeister Max Verstappen zieht seine Landsleute nahezu magnetisch in die Obersteiermark, tausende Niederländer werden vom Tourismusverband erwartet, die es sich meist auf den Campingplätzen gemütlich machen. Am Ringgelände wurde heuer erstmals eine zweite Fanzone eingerichtet; zusätzlich zur offiziellen FIA-Zone wurde das "Steiermark Village" neben dem Haupteinang geschaffen.

Polizei, Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz rüsten sich für einen Großeinsatz: 190 Feuerwehrleute sind am Rennwocheende in Spielberg vor Ort, ebenso 130 Helfer des Roten Kreuzes. Die Exekutive hat uniformierte Kollegen wie Beamte in Zivil vor Ort, ebenso Polizeidiensthunde, Spezialisten der Cobra und einen Hubschrauber.  

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