50.000 Betrugsfälle via Anruf oder SMS: Zahlen explodieren

50.000 Betrugsfälle via Anruf oder SMS: Zahlen explodieren
Das Bundeskriminalamt warnt vor neuen Technologien, die Telefonschwindlern die Arbeit erleichtern.

Sie setzen auf psychischen Druck und nutzen Stress und Angst ihrer Opfer, um so viel Geld wie möglich zu ergaunern: internationale Telefonbetrüger. Gerald Rak, Leiter der Betrugsermittlungen im Bundeskriminalamt (BK), spricht von einer Verschiebung der Betrugsphänomene. Was früher der klassische „Enkeltrick“ war, sind heute computergesteuerte Anrufe, die im Fachjargon „Call Bots“ heißen.

Dabei handelt es sich um Anrufe, bei denen die Opfer mit einer Tonbandaufnahme in englischer Sprache konfrontiert werden. Mittels „Call ID Spoofing“ werden Telefonnummern gefälscht, das Display des Empfängers zeigt stets eine echte österreichische Nummer an. Damit können Täter fast unmöglich ausgeforscht werden.

Doch nicht nur mit diesem Trick haben die Betrüger ihre Masche weiterentwickelt: „Sie haben einen Weg gefunden, um eine Vorauswahl von leichtgläubigen Personen zu treffen, die nicht bemerken, dass es sich beim Anrufer um ein Tonband handelt“, sagt Rak. Konkret müssen die Opfer eine bestimmte Tastenkombination auf ihrem Telefon eingeben, um das Gespräch fortzusetzen.

Die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch der Rundfunk- und Telekom-Regulierung (RTR) verzeichnete im Vorjahr insgesamt 56.418 Betrugsanrufe und Betrugs-SMS, doppelt so viel wie im Jahr 2020.

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