50 Prozent nicht barrierefrei: Wenn der halbe Alltag fehlt

50 Prozent nicht barrierefrei: Wenn der halbe Alltag fehlt
Eine Studie der Interessensvertretung für Menschen mit Behinderung zeigt: nur die Hälfte der Geschäftslokale sind barrierefrei.

Eine interessante Kulturveranstaltung, ein netter Abend mit Freunden in einer Bar oder ein neues T-Shirt einkaufen? Klingt alltäglich – ist es nicht. Der Verein "Österreichs zukunftsorientierte Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen" (ÖZIV) hat erhoben, dass nur die Hälfte der Geschäftslokale in Einkaufsstraßen barrierefrei sind. Vier Landeshauptstädte wurden aktuell verglichen: St. Pölten hat am besten abgeschnitten, 61 Prozent der Geschäfte sind stufenlos. Schlusslicht ist Salzburg mit nur 40 Prozent. Luft nach oben gibt es also in jedem Fall viel.

Geht es nach dem Gesetz müssten eigentlich alle Geschäftslokale barrierefrei sein. Müssten sie – Sanktionen gibt es aber nur dann, wenn die von der Diskriminierung betroffenen Personen ihr Recht einfordern. "Das möchte sich kaum jemand antun. Wenn ich eine Schlichtung beantrage, werde ich schief angeschaut – diesen Satz höre ich dann ganz oft. Das hat immer einen bitteren Beigeschmack, man kennt sich ja auch", erzählt Josef Schoisengeyer. Er ist selbst Rollstuhlfahrer und Obmann des "Club 81 St. Pölten für Behinderte und Nichtbehinderte".

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