18-Jähriger stirbt bei Böllerunfall

18-Jähriger stirbt bei Böllerunfall
Silvesternacht. Feuerwerkskörper zündete zu früh, junger Niederösterreicher starb. In Wien warfen Hunderte Jugendliche Böller auf Polizisten, ähnlicher Vorfall in Wels.

Trauer herrscht in St. Johann am Steinfelde, einer Katastralgemeinde von Ternitz in Niederösterreich: Ein 18-Jähriger starb bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers – eine sogenannte Kugelbombe hatte nach Polizeiangaben zu früh gezündet. Drei weitere junge Männer wurden verletzt, einer von ihnen lebensgefährlich.

Mehrere Jugendliche dürften auf einem Feld Kugelbomben gezündet haben; woher diese stammten, wird noch ermittelt. Zum Abschießen wurden nach Polizeiangaben rund 50 Zentimeter lange Rohre aus Plastik platziert. Der 18-Jährige dürfte sich bei der Explosion direkt neben dem Böller aufgehalten haben. Laut Polizei zählen Kugelbomben zu der Profis vorbehaltenen Klasse Feuerwerksklasse F4.

18-Jähriger stirbt bei Böllerunfall

Bürgermeister Rupert Dworak (SPÖ) war selbst als Feuerwehrmann im Einsatz: „Ich bin fassungslos über diese Tragödie. So junge Menschen, die hier aus dem Leben gerissen wurden bzw. ums Überleben kämpfen.“ Trauerbeflaggung wurde angeordnet, das für Donnerstag angesetzte Neujahrskonzert abgesagt.

Zweites Mal angezündet

In der Silvesternacht gab es in mehreren Bundesländern schwere Unfälle mit Feuerwerkskörpern. Im obersteirischen St. Lorenzen im Mürztal wurden zwei Jugendliche (17 und 14 Jahre) verletzt: Nachdem die Rakete ohne zu explodieren wieder im Garten gelandet war, versuchten die beiden Burschen, sie ein zweites Mal zu zünden – dabei detonierte sie.

18-Jähriger stirbt bei Böllerunfall

Weitere Vorfälle

Im oberösterreichischen Bezirk Schärding platzierte ein 24-Jähriger eine Kugelbombe in der falschen Richtung: Dadurch detonierte sie unmittelbar vor der Zündung. Der Innviertler wurde durch die Explosion im Gesicht verletzt.
In der Stadt Salzburg kam es hingegen in einem Lokal zu einer Massenschlägerei zwischen 20 und 30 Personen: Im Zuge dessen schoss ein Security-Mitarbeiter mehrmals mit einer Schreckschusspistole in die Luft. Zwei Personen wurden verletzt.

Während rund 800.000 Menschen am Wiener Silvesterpfad den Jahreswechsel friedlich feierten, kam es in einer Siedlung in Floridsdorf zu Ausschreitungen: Hunderte Jugendliche gingen mit Böllern auf Polizisten los und warfen sie in Richtung der Beamten – Dutzende von ihnen waren mit Sturmhauben und Schals vermummt.

Die Exekutive stand in der Mitterhofersiedlung einer unerwartet großen Menge an jungen Randalierern gegenüber – 221 Personen mussten später ihre Ausweise zücken, damit die Polizei Identitätsfeststellungen machen konnte. 70 Jugendliche wurden angezeigt, drei vorübergehend festgenommen, berichtete die Landespolizeidirektion. Zudem wurden in der Siedlung in Floridsdorf 20 Kilogramm an Pyrotechnik beschlagnahmt, darunter seien 250 Gegenstände der Kategorie F4 gewesen, so die Polizei.

In Wels (Oberösterreich) kam es zu einem ähnlichen Vorfall wie in Floridsdorf: Jugendliche beschossen Feuerwehrleute sowie Polizisten mit Böllern. Nach Jugendkrawallen zu Halloween befürchtete Zwischenfälle in Linz blieben aber aus.

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