10.000 Euro Strafe fürs Wildpinkeln
Eines stellt Martin Macor von Anfang an klar: Dieser Einsatz hat mit Party nichts zu tun. „Also zumindest von unserer Seite ist das harter Dienst“, erzählt der Kärntner Polizist, der heuer bei den Partyexzessen in Lignano bereits zum dritten Mal für Recht und Ordnung sorgt.
Die Aufgabe des Kärntners und seiner Kollegin: Sich eng mit den italienischen Kollegen abstimmen, bei Amtshandlungen mit österreichischen Partytigern übersetzen und die Feierwilligen vor Ort informieren. Etwa über Strafen. Und die hatten es heuer in sich.
Bei übermäßigem Alkoholkonsum drohten 102 Euro, bei Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit waren es 5.000 bis 30.000 Euro und für öffentliches Urinieren zwischen 5.000 und 10.000 Euro.
„Allerdings handhaben es die Italiener so, dass die Mindeststrafe immer mal zwei genommen wird“, erklärt Macor. Soll heißen: Wären eigentlich 5.000 Euro für Wildpinkeln fällig, sind es in Wahrheit mindestens 10.000 Euro.
Party ohne Pandemie
Ob Corona der Feierlaune einen Abbruch getan hat? „Ganz im Gegenteil. Wenn ich die aktuelle Situation in Lignano mit jener vor der Pandemie vergleiche, dann ist es, als wäre nie etwas gewesen“, erzählt der Polizist, der sonst in Klagenfurt Dienst versieht. Gerade in der Nacht auf Sonntag sei es zum Partyhöhepunkt gekommen. „Das waren unvorstellbare Menschenmassen.“ Zu seinem Einsatz in Lignano kam Macor vor allem durch seine Italienischkenntnisse. „Mein Vater ist Italiener, Italienisch meine zweite Muttersprache. Das hilft bei Einsätzen vor Ort enorm.“
Für die italienischen Kollegen ist er voll des Lobes. „Es ist bewundernswert, mit welcher Ruhe sie handeln. Es wird das Gespräch gesucht und versucht zu erklären, warum ein Verhalten nicht tolerierbar ist.“
Wenig Verständnis gibt es für die Partyexzesse: „Wer in ein fremdes Land fährt, sollte sich respektvoll benehmen.“ Anja Kröll
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