Wolfsrisse machen Hiegelsberger Sorgen

Wölfe: Lieb ansehen, aber für Schafe und Rinder tödlich
Heuer wurden in Oberösterreich von den Wölfen bereits viele Tiere gerissen.

Schon seit mehreren Jahren gilt der Wolf in Europa nicht mehr als ausgestorben und hält auch wieder Einzug in Österreich. Dies belegen jüngste Schafrisse in und um Steyling, ein Schafriss in Steinbach am Attersee (14.6.), ein Rehriss in Kirchham bei Gmunden und ein Schafriss in Gmunden (3.6.) Für die Weide- und Almwirtschaft ist er eine Herausforderung, da Tiere auf der Flucht vor dem Wolf abstürzen oder Totgeburten erleiden. In Europa hat sich die Population dieses großen Beutegreifers nicht nur stabilisiert, die jährliche Vermehrungsrate liegt bei ca. 30 Prozent. Dennoch gehört der Wolf nach wie vor zu den streng geschützten Arten nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Hiegelsberger kritisch gegenüber Wölfen

Agrarlandesrat Maximilian steht dem Wolf skeptisch gegenüber. „Er ist im gesamten Alpenraum und darüber hinaus ein brandaktuelles und hochemotionales Thema. Es geht um die Sicherheit der Bevölkerung, die Sicherheit unserer landwirtschaftlichen Nutztiere, die Erhaltung der Alpung und den gesamten Tourismus im Alpenraum. Diese Sicherheit muss in unserem Oberösterreich jederzeit gewährleistet sein. Besonders in den sensiblen Gebieten muss die Bewirtschaftung aufrechterhalten werden, um die Verwaldung und Entsiedelung dieser Gebiete hintanzuhalten“, sagte Hiegelsberger beim Runden Tisch zum thema Wolf, zu dem er am Mittwoch nach Traunkirchen geladen hatte.

Hilfe bei Wolfsrissen

Für die Koordination des Wolfsmanagements in Oberösterreich ist die Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes Oberösterreich zuständig. Die Abwicklung von Entschädigungen im Falle von Wolfsrissen an landwirtschaftlichen Nutztieren (Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde) erfolgt ebenfalls durch die Abteilung Land- und Forstwirtschaft. Auskünfte über Herdenprävention (Schutzvorkehrungen gegen Wolfsrisse) können bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich eingeholt werden. Darüber hinaus finden sich auch im Managementplan „Wolfsmanagement in Österreich – Grundlagen und Empfehlungen 2012“, der auf der Homepage des Landes Oberösterreich zum Download bereitsteht, Tipps für Vorbeugungsmaßnahmen.

Inzwischen wurden im Zuge des Wolfsmanagements folgende Schritte gesetzt:

  • Bestellung und Ausbildung der fünf regionalen Wolfsbeauftragten
  • Einrichtung der Oö. Wolfshotline (0732/7720-11812 während der Amtsstunden; 0732/7720-18889 außerhalb der Amtsstunden)
  • Einrichtung einer Wolfsdatenbank (Sammlung der Meldungen)
  • Homepage des Landes OÖ als Informationsdrehscheibe
    • Übersicht der aktuellen Wolfsrisse und Sichtungen (Tabelle neu)
    • Homepage als Schnittstelle für Wolfssichtungen (Formular) = Grundlage für etwaige behördliche Maßnahmen (z.B. Vergrämung,...)
  • Erstellung der Infobroschüre zum Thema Wolf
  • Teilnahme an den Sitzungen des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs (zwei ordentliche Mitglieder als Ländervertreter für das Land OÖ).

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