Warten auf den Schnee: Wintersport als Treiber für den Tourismus

Skifahrer auf der Piste
Nach zwei Rekordjahren ist die Branche in Oberösterreich vorsichtig optimistisch. Seilbahnen gelten als großer Wertschöpfungs-Faktor.

Im September gab es bereits zwei Meter Schnee auf dem Dachstein. Der ist wieder weg. "Wir warten also auf den Winter", sagt Rupert Schiefer, Geschäftsführer der Bergbahnen Dachstein Salzkammergut.

Zwei Rekordjahre in Folge legte der Wintertourismus in Oberösterreich hin.

"Es wäre fast vermessen, daran anknüpfen zu wollen. Wir freuen uns, wenn wir die Zahlen aus den Vorjahren halten können", sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, ÖVP, und: "Frau Holle kann wirken."

Im Zehn-Jahres-Vergleich

1,22 Millionen Ankünfte und 3,2 Millionen Nächtigungen gilt es hier zu erreichen. Überhaupt hat der Tourismus in Oberösterreich ordentlich zugelegt: Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Zahl der Urlauberinnen und Urlauber, die im Winter ins Bundesland kommen, was die Nächtigungen betrifft um 24,7 Prozent gestiegen.

Interessantes Detail: Rund zwei Drittel der Gäste in Oberösterreich kommt aus Oberösterreich, die Menschen machen also gerne in der Heimat Urlaub.

Warten auf den Schnee: Wintersport als Treiber für den Tourismus

Was den Wintertourismus wirklich antreibt, ist der Wintersport. Die aktuelle Studie zur Wertschöpfung durch Oberösterreichs Seilbahnen zeigt:

  • Oberösterreichs Seilbahnen erzielten im Winter 2023/24 eine direkte Brutto-Wertschöpfung in der Höhe von 21,5 Millionen Euro.
  • Dadurch werden etliche weitere Effekte ausgelöst, die weit über die Seilbahn-Branche hinaus wirken und insgesamt eine Wertschöpfung von 87,3 Millionen Euro auslösen.

"Damit schaffen die Seilbahnen selbst nicht nur 590 Arbeitsplätze, sondern sichern zusätzlich 1.360 Jobs in anderen Branchen, hauptsächlich in der Gastronomie und Beherbung sowie im Handel", resümiert Wirtschaftslandesrat Achleitner.

Weil man sich aber auf den Lorbeeren nicht ausruhen soll, muss auch diese Saison wieder investiert und innovativ gedacht werden. Deswegen gibt es unter anderem folgende, neue Aktionen:

  1. Eine Kooperation mit dem deutschen Fußballverein Eintracht Frankfurt: Die Profis waren bereits mehrmals bei Trainingscamps zu Gast in Windischgarsten. So entstand auch die Idee für den Brückenschlag zum Wintertourismus. Im Jänner 2025 bietet der Verein erstmals ein Wintersport-Reiseangebot für seine rund 140.000 Mitglieder an. Mit dem verlängerten Wochenende in Hinterstoder soll getestet werden, ob das Ski-Angebot grundsätzlich auf Interesse stößt.

43 Skigebiete: In Oberösterreich gibt es 43 Skigebiete, 154 Seilbahnen und Lifte, 185 Loipen und 60 gekennzeichnete Skitouren. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann einen oder mehrere der 89 Winterwanderwege begehen.

"Erholsam" und "gemütlich": Die Hauptgründe, warum Menschen ihren Winterurlaub in Oberösterreich verbringen sind - laut einer aktuellen Befragung - die Berge, die Landschaft und die Natur. Das Bundesland wird von Gästen als "erholsam", "gemütlich", "gast- und familienfreundlich" wahrgenommen.

2. Eine Hüttentour mit der oberösterreichischen Band folkshilfe: Statt großer Konzerthallen wird es im Zuge der Hüttentour kleiner, feiner und gemütlicher - sowohl für die Fans, auch auch für die Musiker. "Wir sind da viel näher dran am Publikum, können neue Songs gleich live ausprobieren", freut sich folkshilfe-Gitarrist Paul Slaviczek. Die Tickets für die Konzerte werden verlost, los geht es mit dem ersten Termin am 20. Dezember im Skigebiet Hochficht.

Apropos Start: Ende November legt das Skigebiet Hinterstoder vor, bei ausreichender Schneelage sollen sogar schon kommendes Wochenende, also am 16. 11., die Brettln angeschnallt werden. 

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