Wieder Flugzeug verunglückt, diesmal in Oberösterreich

Wieder Flugzeug verunglückt, diesmal in Oberösterreich
Segelflugzeug im Landeanflug von Böe erwischt, der Pilot blieb unverletzt.

Ein Segelflugzeug ist am Mittwoch in Suben (Bezirk Schärding) beim Landeanflug von einer Windböe erwischt worden. Es streifte mit einer Tragfläche eine Wiese, geriet dadurch ins Schleudern und schlitterte rund 100 Meter neben der Landebahn auf einer Grünfläche dahin, bis es an einem Baum zum Stillstand kam.

Der Pilot blieb unverletzt, am Flugzeug entstand erheblicher Sachschaden, berichtete die Polizei.

Flugeinschränkungen in Tirol nach Absturz

Der Unfall geschah nur drei Tage, nachdem beim Absturz eines Kleinflugzeugs im Tiroler Höfen am Sonntagnachmittag der deutsche Pilot und seine Frau schwer verletzt wurden. Nach dem Unglück gibt es nun eine erste Konsequenz in puncto Sicherheit: Die zuständige Luftfahrtbehörde folgte der Empfehlung aus einem Sachverständigen-Gutachten und schrieb mit Mittwoch per Bescheid vor, dass Starts und Landungen am Flugplatz Höfen bis zur Klärung der Absturzursache nur in Richtung Lechtal durchgeführt werden dürfen. Unterdessen prüft die Staatsanwaltschaft, ob ein Pilotenfehler vorliegt.

Es laufe ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr zur APA. Die Anklagebehörde und die Flugunfallkommission arbeiten parallel und sollen die Unfallursache klären. Unter anderem wurden Sachverständige beauftragt, das Flugzeugwrack sichergestellt sowie medizinische Befunde eingeholt, schilderte der Staatsanwaltschaftssprecher die Ermittlungsarbeit. Ob ein Pilotenfehler, ein medizinischer Notfall oder ein technisches Problem die Ursache für den Absturz war, war somit vorerst weiter unklar.

Mehrwöchige Untersuchung

Die Maßnahme mit den Starts und Landungen in lediglich eine Richtung resultiere aus einer ersten Stellungnahme des Gutachters der Luftfahrtbehörde und ergehe im Sinne der Sicherheit, teilte unterdessen das Land in einer Aussendung mit. Der von der Bezirkshauptmannschaft als Luftfahrtbehörde bestellte Sachverständige sei zudem damit beauftragt, in den kommenden Tagen und Wochen die "Hindernissituation und Abläufe am Flugplatz Höfen genau zu überprüfen und zu evaluieren". Wann das Endergebnis vorliegt, könne man vorerst nicht abschätzen, voraussichtlich werde dies aber noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Unter anderem seien weitere Gutachten sowie Vermessungsarbeiten erforderlich.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der Betreiber den Flugplatz vorerst für Motorflugzeuge sperren ließ. Der Unfall vom Wochenende war bereits der dritte Zwischenfall innerhalb kurzer Zeit auf dem betreffenden Flugplatz. Der verunfallte Pilot war laut Landesverkehrsabteilung auf einer falschen Route unterwegs. Er habe nicht - wie vorgesehen - nach rechts abgedreht, sondern sei weiter in Richtung eines Hauses geflogen, in dessen Dach der Flieger dann krachte.

Die Cessna war aufgrund des starken Aufpralls im Dach des Einfamilienhauses stecken geblieben. Die beiden Insassen mussten dann von der Feuerwehr geboren werden.

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