Weihnachtliche Wunderwelt

Weihnachtliche Wunderwelt
Die Hauskrippe der Familie Natmessnig in Altmünster ist 13 Quadratmeter groß und beherbergt 500 Figuren.

Dreizehn Quadratmeter ist sie groß, mehr als 500 handgeschnitzte Holzfiguren bevölkern sie, deren älteste aus 1897 stammen. Die Ebenseer Landschaftskrippe im Haus von Xandl (Alexander) und Monika Natmessnig in Altmünster ist ein wahres Großkunstwerk.

Im September geht's los

„Im September beginne ich Moos und Grünzeug zu sammeln, zu Kathrein fange ich an, die Krippe aufzubauen, Mitte Dezember ist sie fertig“, erzählt Xandl Natmessnig über sein Hobby, das für ihn „Liebe und Tradition“ ist. Der 76-Jährige stammt aus Ebensee, dem Zentrum des Krippenbaus im Salzkammergut. Er hat die Krippe 1972 als Familienstück übernommen und sie erweitert. Seine Frau Monika (70) hat das sechs Meter lange Krippentuch im Ebenseer Kreuzstich hergestellt.

Weihnachtliche Wunderwelt

Xandl und Monika Natmessnig

Die Krippenschnitzer werden in Ebensee „Schnegerer“ genannt, es waren historisch vor allem die Arbeiter in der Saline und die Holzknechte, die ihre freie Zeit dafür nutzten. Zur Zeit von Kaiser Josef II. (1780–1790) war das Ausstellen von Weihnachtskrippen verboten. Die Ebenseer waren immer schon rebellisch und unterliefen die Anweisung, indem sie Hauskrippen schnitzten. Als Vorbild diente die Schwanthaler-Krippe in der Kirche von Altmünster, sie gilt als die Mutter der Hauskrippen. Bis heute zeichnen Ebensee und Altmünster eine Reihe von Hauskrippen aus, die normalerweise im Rahmen der Kripperlroas auch öffentlich zugänglich sind. Wegen Corona kann die Natmessnig-Krippe aber heuer nicht besichtigt werden.

Bis Maria Lichtmess

Die Krippen bleiben bis Maria Lichtmess am 2. Februar aufgebaut. An diesem 40. Tag nach Christi Geburt endet die Weihnachtszeit, die Tage werden spürbar länger, es beginnt das Bauernjahr, früher wechselten an diesem Tag die Knechte und Mägde die Höfe.

Im Haus Natmessnig ist für das Weiterleben der Krippentradition gesorgt. Sowohl der Sohn als auch der Enkel zeigen reges Interesse am familiären Kunstwerk.

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