Wasser Fluch und Segen zugleich

Erwin Kastner beim Hochwasser im März 2002
Das Jahrhundertprojekt Machland-Damm schützt die Region vor Überflutungen. Erwin Kastner war von 1991 bis 2021 Bürgermeister von Baumgartenberg.

„Die Zeit und das Wasser verändern alles.“ Dieses Zitat von Leonardo da Vinci stammt aus dem lesenswerten Buch „Wasser – Fluch und Segen“.“ Das 150-seitige Werk enthält die Lebenserinnerungen von Erwin Kastner (62), der 30 Jahre lang Bürgermeister von Baumgartenberg (Bez. Perg) war. Von 1998 bis 2014 war er auch Obmann des Hochwasserschutzverbandes Donau-Machland, dem die Mühlviertler Donau-Anrainer-Gemeinden Mauthausen, Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg, Saxen, Grein und St. Nikola angehören.

Härtetest

Den ultimativen Härtetest erlebte Kastner 2002, als im März die Donau über die Ufer stieg. Im August kam es noch schlimmer, es folgte die Jahrhundertkatastrophe. Große Teile des Machlandes wurden überschwemmt: Schäden in Millionenhöhe, Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen und auf den Feldern ging die Ernte verloren. Bundespräsident Thomas Klestil reiste zu einem Solidaritätsbesuch an. Die Konsequenzen: Es wurde der Machland-Damm gebaut, von dem 500 Grundbesitzer betroffen waren und der 186 Millionen Euro gekostet hat. Es wurden 252 Häuser und Objekte in hochwassergefährdeten Gebieten abgesiedelt, dafür gab es 93 Millionen an Förderung. Der damalige Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl, ein Perger, machte vieles möglich.

Viele Schicksale

Kastner erlebte die Schicksale der Menschen hautnah. Denn vielen, die ihre Häuser und Höfe verlassen mussten, fiel das Abschiednehmen sehr schwer. Auf der anderen Seite erfuhr er auch den Neid, den manche auf jene hatten, die Unterstützung erfuhren.

Der Damm hält

Der Damm hat sich bewährt, er schützt trotz des vielen Regens und der großen Wassermassen die Menschen und das Land. Kastner plädiert dafür, die die Katastrophenfonds großzügig auszustatten, um den Menschen in Not helfen zu können.

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