Völliges Versagen der Wissenschaftspolitik

Ein lächelnder Mann mit grauem, gewelltem Haar und Anzug mit Krawatte.
Sepp Hochreiter ist ein Glücksfall. Seine Erfolge als Forscher der Künstlichen Intelligenz (KI) sind weltweit top. KI ist derzeit das Thema schlechthin, sein KI-Institut an der Linzer Universität ist das profilierteste österreichweit. An seinem Fall wird jedoch das Scheitern der Wissenschaftspolitik besonders deutlich.

Hochreiter hat vor Jahren mehrfach öffentlich darauf aufmerksam gemacht, dass er für seine Forschungen und Firmenaufträge dringend mehr Geld für Rechner und Personal brauchen würde. 

Wissenschaftsminister Martin Polaschek meinte dazu lediglich, es gebe keine Förderung für Einzelinstitute, das sei Sache der Linzer Universität. Deren Rektoren Meinhard Lukas und Stefan Koch argumentierten, die Uni sei damit überfordert, es brauche eine europäische Lösung, sprich EU-Gelder. Passiert ist also nichts. Hochreiter hat nun mit Albert Ortig und Pierer Senior und Junior private Finanziers aufgetrieben, um seine Forschungen fortsetzen zu können.

Jeder werkelt vor sich hin

So werkelt jeder vor sich hin. Hochreiter höchst erfolgreich, der neue Rektor Koch betont, Digitalisierung sei weiterhin der Schwerpunkt der Linzer Universität, und was die neue Digital-Uni machen wird, weiß man bis heute nicht. Die Fachhochschule Hagenberg bietet nun auch KI-Studien an. Gegenseitige Abstimmung ist ein Fremdwort. Und EU-Gelder gibt es auch nicht.

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