Vertrauen ist das Schlüsselwort

Josef Ertl
Die Wirtschaft und der Konsum sollten wieder rasch in Schwung kommen.

Wer gibt jetzt schon großartig Geld aus? Die Menschen sind verunsichert, sie wurden teilweise arbeitslos, sie verdienen aufgrund der Kurzarbeit weniger, sie wissen nicht, wie es mit ihnen bzw. ihrer Firma weitergeht. Die logische Folge: Sie kaufen nur das Nötigste, weil das Vertrauen in eine gute Zukunft fehlt. Die Geschäfte, die bereits offen haben, spüren die Zurückhaltung, ihre Umsätze sind ernüchternd. Eine neue Bescheidenheit greift um sich, der Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer nannte sie im Interview mit dem KURIER das neue Biedermeier. Ähnliches Verhalten legten die Menschen in allen Krisen an den Tag: nach dem Ersten Weltkrieg, in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre (die Autoverkäufe von Ford fielen von 1929 bis 1932 um 86 Prozent) und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Den Wirtschaftskreislauf in Schwung bringen

Doch Konsum-Zurückhaltung ist genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Der Wirtschaftskreislauf muss wieder in Schwung gebracht werden. Während sich der Staat richtigerweise verschuldet, um zur Ankurbelung beizutragen, kann privater Konsum nicht verordnet werden. Es braucht das Vertrauen der Menschen, die ihre Furcht und Unsicherheit in den Hintergrund treten lassen. Je rascher die Normalität in das Leben zurückkehrt, umso schneller kehrt auch das Vertrauen wieder.

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