Vereine beklagen "ungerechten Spardruck"

Gemeinsame Gesellschaft für Linzer Landes- und Stadtmuseen (Bild: Lentos) geplant
Bereits 7500 Unterschriften, Land und Stadt Linz verhandeln über Museums-Gesellschaft.

Dem verordneten Sparkurs im Landesbudget 2018 wollen sich Kulturschaffende in Oberösterreich nicht so schnell geschlagen geben. Während öffentliche Kultureinrichtungen, wie Landestheater oder Museen, nur mit 0,9 Prozent der Zuwendungen beschnitten würden, sei der freie Kulturbereich mit 30 Prozent betroffen, klagt die Kulturplattform OÖ. Auch bei Volkskultur und Blasmusik ist angesichts der Kürzungen um 28 Prozent ein Rumoren zu vernehmen.

"Angesichts der ungleichen Verteilung verlangen wir weitere Verhandlungen", kündigt Thomas Diesendorfer von der Kulturplattform OÖ an. 7500 Unterstützer haben bereits eine Protestpetition unterschrieben. Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer, ÖVP, betont, dass die Einsparung des gesamten Kulturbudgets bei knapp unter vier Prozent (6,9 Millionen Euro) liegen und auch alle Landeshäuser involviert wären. Initiativen und Festivals könnten weiter in der Kulturdirektion ihre Projekte einreichen, niemand würde übergangen.

Hinter verschlossenen Türen bekam Stelzer am Montag mit seinem Budgetplan im oö. Kulturbeirat deutliche Empfehlungen zu hören. Das Sparkonzept dürfe zu keinem Kahlschlag bei den Kulturvereinen führen. Außerdem müssten bei geplanten Fusionen von Landesinstitutionen die dortigen Mitarbeiter mit-einbezogen werden, forderten die Beiratsmitglieder mit großer Mehrheit.

Museen

Noch nicht für das Budget 2018 schlagend werden aktuelle Kooperationsabsichten des Landes OÖ und der Stadt Linz im Bereich ihrer Museen. Konkret sollen das Nordico- und das Lentos-Museum Linz mit den Landeshäusern Kulturquartier und Landesmuseum unter ein gemeinsames, kostengünstigeres Dach gebracht werden. "Ich bin froh, dass es nun Gesprächsbereitschaft zwischen Stadt und Land gibt", erklärt Stelzer. Das Zeitfenster für ein gemeinsames Projekt sei jetzt offen, Ob es zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft kommt, könne er derzeit nicht sagen.

Über Kürzungen informierte gestern auch Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, ÖVP. Statt wie heuer 83,8 Millionen Euro umfasst sein Budget 2018 nur noch 80 Millionen. Größte Einzel-Einsparung werden 500.000 Euro sein, die dem über 13 Millionen Euro teuren Landesbeitrag zu den Personalkosten der oö. Landwirtschaftkammer abgezogen werden.

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