Drei Hunde an tödlicher Attacke in Oberösterreich beteiligt
Es wird noch lange dauern, bis alle Details zur tödlichen Hundeattacke in Sebern, einem Ortsteil von Naarn im oberösterreichischen Mühlviertel, geklärt sein werden.
Einige neue Aspekte hat die Befragung der 37-jährigen Hundehalterin durch die Polizei zutage gebracht. Sie konnte wegen ihres Zustandes - die Frau war von ihren Hunden selbst verletzt worden - erst jetzt befragt werden.
➤ Mehr lesen: Tödliche Hundeattacke: Frau (60) starb, Nachbarn schon länger in Angst
Wie die Krone zuerst berichtet hat, habe die Frau gegenüber der Polizei nun ausgesagt, dass sie an dem besagten Tag nicht nur mit "Elmo", sondern mit zwei weiteren Staffordshire Terrier unterwegs gewesen sein.
Drei an der Leine, nur zwei mit Beißkorb
Alle drei seien angeleint gewesen, bestätigte Ulrike Breiteneder, leitende Staatsanwältin in Linz, dem KURIER. "Zwei Hunde haben einen Beißkorb getragen, einer nicht", sagte Breitender.
➤ Mehr lesen: Hunde abgeholt: "Elmo" wurde "scharf" zum Schutzhund abgerichtet
Ein Hund dürfte sich bei der tödlichen Attacke den Beißkorb heruntergerissen haben, denn ein Beißkorb wurde unmittelbar in der Nähe des Tatorts gefunden und sichergestellt. "Unsere Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auch darauf, wie viele Hunde tatsächlich zugebissen haben", erläutert Breiteneder.
Plötzlich losgerissen
Die Hunde sollen sich während des Spaziergangs plötzlich in unterschiedliche Richtungen bewegt und die Hundehalterin niedergerissen haben. Als sie wieder aufsehen konnte, wären die Hunde bereits über die Joggerin Herta (60) aus dem Ort Sebern hergefallen.
Die Frau sei am Blutverlust verstorben, sämtliche Körperteile seien bis zur Unkenntlichkeit zerbissen worden. Selbst Nachbar Florian, der die Frau als erster gefunden hat, war nicht in der Lage, die Frau zu erkennen - die Bilder wird er nie wieder vergessen können. Identifiziert wurde die Frau später anhand ihrer Kleidung und an Fingerabdrücken.
Die Halterin hatte nach der Attacke erst ihre Hunde nach Hause gebracht und eingesperrt und sei dann mit dem Auto nochmals zum Tatort gefahren, ehe sie den Nachbarn auf die tote Frau aufmerksam gemacht habe.
➤ Mehr lesen: Dorfbewohner nach tödlichem Angriff in Angst "Hunde müssen weg"
Er selbst und die anderen Nachbarn kennen die Situation, wie die Hundehalterin mit ihren Hunden durch den Ort gegangen sei. Es dürfte nicht das erste Mal gewesen sein, das die Frau mit drei Hunden gleichzeitig "Gassi" gegangen sei.
"Immer mit drei Hunden unterwegs"
"Sie war immer mit drei Hunden unterwegs, mit einer langen Leine", erinnerten sie sich nach dem Vorfall, "wir haben immer unterschätzt, welche Gefahr von den Hunden ausgegangen ist."
Die Ermittlungen werden noch relativ lange Zeit in Anspruch nehmen, Breiteneder rechnet mit zumindest drei Monaten. Einen Grund für eine Untersuchungshaft sieht Breiteneder in dem Fall jedenfalls nicht gegeben.
Kommentare