Streit um Maske: Vorwürfe gegen Polizistin nach Schlägen im Zug
Zu später Stunde kam es in der Nacht auf Freitag zu einer Auseinandersetzung in einem ÖBB-Nightjet von Wien nach Bregenz. Eine 42-jährige Wienerin hatte sich über zwei 17-Jährige geärgert, die sich ohne Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu ihr ins Abteil setzten und die jungen Männer dazu aufgefordert, eine Maske aufzusetzen.
Während einer den Angaben der Frau zufolge der Aufforderung nachkam, soll sie der andere beschimpft und begonnen haben, sie mit seinem Handy zu filmen. Nachdem die Frau erfolglos versucht habe, dem Schweizer Staatsbürger das Handy zu entreißen, habe sie ihm eine Ohrfeige verpasst. Als Reaktion habe die 42-Jährige einen Faustschlag gegen den Oberarm kassiert.
Polizeieinsatz in Linz
Danach verließ die 42-Jährige ihren Angaben zufolge das Abteil und informierte den Schaffner. Dieser rief die Polizei, die in Linz bereits am Bahnsteig auf den Zug wartete. Nach Polizeiangaben wurden beide Parteien mehrmals gefragt, ob sie bei dem Vorfall verletzt worden seien, was beide verneinten.
Die Frau erhebt nun aber Vorwürfe gegen eine involvierte Beamtin, die, soweit zutreffend, zumindest als unprofessionelles Verhalten gelten dürften. Nachdem die Polizistin angemerkt hatte, dass die Kontrolle der Maskenpflicht nicht in den Aufgabenbereich der Polizei falle, soll sie zu der 42-Jährigen gesagt haben: "Wenn Sie geschützt sein wollen, müssen Sie eben mit dem Auto fahren."
Zudem habe die Beamtin die Kleidung der Frau mit den Worten kommentiert, "Bei Ihnen sieht man einiges. Sie wollen sicher nicht, dass man das sieht". Die Autorin Julya Rabinowich veröffentlichte einen entsprechenden Facebook-Post der 42-Jährigen auf ihrem Twitter-Profil.
Der Landespolizeidirektion Oberösterreich waren die Vorwürfe nach eigenen Angaben bis zur entsprechenden Anfrage des KURIER nicht bekannt, daher könne deren Wahrheitsgehalt auch noch nicht beurteilt werden. Man habe die entsprechenden Tweets von Rabinowich gesichert, die involvierte Beamtin werde am Montag zu der Amtshandlung befragt. Erst dann sei "absehbar, wie die Aufnahme des Sachverhalts abgelaufen ist".
Ein Bericht über die eigentliche Amtshandlung bezüglich der tätlichen Auseinandersetzung wurde laut Presseaussendung der Polizei bereits zuvor zur rechtlichen Überprüfung an die Staatsanwaltschaft Linz übermittelt.
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