Camping-Streit im Stodertal: „Die Alarmglocken schellen“

Auf der Fläche der ehemaligen Peham-Villa soll der Camping-Platz entstehen.
Initiative wehrt sich gegen geplanten Campingplatz. Die unberührte Natur sei gefährdet. Bürgermeister versucht zu beruhigen.

Camping liegt voll im Trend. Bereits jetzt sind Campingplätze für den Sommer fast ausgebucht. Auch die Gemeinde Hinterstoder will auf diesen Zug aufspringen. Jedoch stemmen sich Einwohner dagegen. Am Freitag meldete sich Bürgermeister Helmut Wallner (ÖVP).

2019 wurde von der Tochterfirma der Gemeinde ein 22.000 Quadratmeter großes Areal verkauft. 3.000 Quadratmeter davon dürfen verbaut werden. Auf diesen hätte der Projektbetreiber Platz, ein Camping-Ressort zu errichten. 24 Zeltplätze, 85 Stellplätze, vier Campingfässer, zehn Suiten und zwei Chalets sind laut dessen Internetseite geplant. Alles mit „Premium“ betitelt.

Offener Diskurs

Das stößt Kritikern sauer auf: Durch einen „Luxus Camping Platz“ würde stark in die noch unberührte Natur eingegriffen werden. Die Online-Petition „Rettet das hintere Stodertal“ verzeichnet über 7.250 Unterstützer. Auch ein Bürgerinitiativen-Antrag wurde gestartet. Mit 130 Unterstützungserklärungen muss dieser im Gemeinderat behandelt werden.

Wallner kündigte an, in einen offenen Diskurs starten zu wollen, will zuvor jedoch Wind aus den Segeln nehmen. Es solle kein Luxusprojekt werden, sondern viel mehr ein Projekt, das sanften Tourismus unterstütze. Denn bei ihm „schellen die Alarmglocken“. Nimmt doch die Einwohnerzahl ab. „Wir sind am Talschluss. Wir haben keine Industrie und kein Gewerbegebiet. Deshalb ist Tourismus so wichtig.“

Peham-Villa

80.000 Nächtigungen würde das Projekt bringen – und 15 Arbeitsplätze. „Wenn ein Campinggast fünf Euro investiert, geht einer davon ans Ressort. Die restlichen vier Euro gibt er in der Stadt aus“, rechnet er aus einer Studie vor. Zudem sei noch gar nicht gewiss, wie das Projekt genau aussehe. „Wir als Gemeinde legen nur die Rahmenbedingungen fest“, sagt Wallner. Dadurch könne man den Bau von großen Hotelanlagen verhindern. Bereits in den 1980er-Jahren sei zudem im Gemeinderat beschlossen worden, das Areal umzuwidmen, um es für touristische Zwecke nutzen zu können.

Ein sensibles Thema ist auch die Peham-Villa, die früher auf dem Grundstück stand. Diese wurde nach einem Brand abgerissen, das Denkmalschutzamt jedoch nicht informiert, gibt der Bürgermeister zu. Über Konsequenzen werde das Denkmalamt entscheiden.

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