Camping: Freiheit und Abstand garantiert

Camping: Freiheit und Abstand garantiert
Die Nachfrage bei Campingfahrzeugen ist hoch, die Zulassungen steigen jährlich. Heuer werden die Urlauber aus dem Ausland fehlen.

Betrachtet man die Zahlen der letzten Jahre, zeigt sich, dass Camping in Österreich immer beliebter wird: 2019 wurde auf den offiziellen Plätzen laut Statistik Austria 7.141.286 Mal genächtigt, 2017 waren es noch 6.408.324 Nächtigungen. „Auch bei den Zulassungen der Wohnmobile und Campingfahrzeuge hatten wir jedes Jahr ein Plus. Der Bestand steigt“, erklärt Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC).

Obwohl man an die Zahlen des Vorjahres nur schwer herankommen wird – die ganze Vorsaison von Ostern bis Ende Mai sei weggebrochen und ob die Gäste aus dem Ausland heuer kommen würden, ist fraglich – sei laut Mehlmauer ein Boom spürbar. „Unsere Mitgliederzahlen sind im Juni exorbitant nach oben gegangen, die Anfragen gestiegen. In der Branche hört man, dass eine enorme Nachfrage an gebrauchten Fahrzeugen besteht. Wer jetzt eines verkaufen will, bekommt es schnell los.“ Das Campingerlebnis bietet laut dem Fachmann einen klaren Vorzug in Zeiten von Corona: Man kann Reisen und hat dennoch sein eigenes Reich. „Camper können relativ gut das Social Distancing einhalten, wenn sie den Kontakt zu anderen Urlaubern meiden möchten“, führt er aus.

Privates Bad

Seit rund fünfzehn Jahren steigen die Zahlen der Camper, die Campingplätze passen sich an: „Es ist nicht mehr nur noch eine Wiese mit Zelten. Die Standards steigen, da gibt es Restaurants, es wird ein Freizeitprogramm geboten, bei manchen kann man eigene Bäder mieten“, führt der ÖCC-Präsident aus. Die Branche habe sehr viel investiert.

Laut Studien und Umfragen schätzen Personen an dieser Art des Urlaubens vor allem das Freiheitsgefühl.

Obwohl viele heuer erstmals campen werden und sich die Branche auf eine erhöhte Nachfrage bei den Österreicherinnen und Österreichern einstellt, gäbe es keine Platznot . „Zwei Drittel der Gäste kommen normalerweise aus dem Ausland, da gibt es jetzt viel Spielraum. An Seen und in Kärnten – dem Campingkaiser – könnte es eng werden. Wenn man aber flexibel ist, steht dem Urlaub nichts im Weg.“ 

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