Die Bestellung von Andreas Babler zum Parteichef bezeichnet er als „Fehlentscheidung“, den oberösterreichischen SPÖ-Chef Michael Lindner „kennt kein Mensch“, der Steyrer Bürgermeister Markus Vogl hat „kein Charisma“, und FPÖ-Chef Herbert Kickl ist für ihn der „Lehrbub von Goebbels“.
Dass er immer noch so fit ist, führt Weiss, der am 30. August 1920 geboren wurde und dessen Vater als Mitglied des Schutzbundes 1934 in Linz von hinten erschossen worden ist, auf seine sportlichen Aktivitäten zurück. Er war dreifacher Landesmeister im Skifahren und Handball-Spieler bei Amateure Steyr. „Mit 89 Jahren bin ich noch die Höss runtergefahren.“
Ansiedelung von BMW in Steyr
Als seine wichtigste Entscheidung nennt er die Ansiedelung von BMW in Steyr 1978. Bei den damaligen Steyr-Werken mit 9.400 Beschäftigen kriselte es, ein massiver Personalabbau stand im Raum. Gemeinsam mit Bundeskanzler Bruno Kreisky und Landeshauptmann Josef Ratzenböck gelang es ihm, BMW, das heute 4.700 Mitarbeiter beschäftigt, nach Steyr zu holen.
Weiss ist in Armut aufgewachsen, die Hälfte seines Lehrgeldes, das im ersten Jahr vier Schilling pro Woche betrug, gab er der Mutter. Mit 37 Jahren wurde er in der Steyr-Werken Betriebsratsobmann der Angestellten. Das blieb er 17 Jahre.
Auch wenn es ihn heute an den „Knien und Hüften zwickt“, er ein Hörgerät trägt und am Stock geht, und er sich „gerne an die Vergangenheit erinnert, schaue ich immer nach vorne. Ich habe mir den Humor behalten, ich lache auch über mich selbst. Ich lebe ein gutes Leben.“
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