Stadt Wels erstattete Selbstanzeige bei Finanzamt

Stadt Wels erstattete Selbstanzeige bei Finanzamt
Die Causa um die veruntreuten Eintrittsgelder im Welser Freibad zieht weite Kreise.

Im Fall der im Welldorado Wels veruntreuten Eintrittsgelder sind die magistratsinternen Ermittlungen gegen eine verdächtige Kassierin bereits abgeschlossen. Der von der Stabstelle Kontrolle und Revision erstellte Bericht wurde am Dienstag dem Kontrollausschuss präsentiert. Demnach soll die Schadenssumme nun 361.000 Euro betragen, weil eine Methode gefunden werden konnte, die fehlenden Belege des gesamten Jahres 2009 einzukalkulieren.

Allerdings: Die Prüfung aller anderen Welldorado-Kassierinnen ist vorerst noch genauso wenig beendet, wie die Kontrollen der Rechnungsgebahrung bei der Kunsteisbahn. Laut FPÖ-Vizebürgermeister Andreas Rabl sollen dort selbst in der vergangenen Woche an Besucher noch immer keine Quittungen ausgestellt worden sein.

650.000 Euro

Der Magistrat hat inzwischen auch Selbstanzeige beim Finanzamt erstattet – wegen nicht bzw. zu gering abgeführter Einnahmen ab dem Jahr 2006. In dem Fall geht man bereits von einer Schadenssumme in Höhe von rund 650.000 Euro aus.

Im gestrigen Kontrollausschuss plädierten FPÖ und ÖVP dafür, rasch einen Daten-Forensiker zu engagieren, der die gesamten Daten drei Monate nach Auffliegen der Affäre endlich sichert. VP-Vizebürgermeister Peter Lehner spricht in dem Zusammenhang von einem "ziemlichen Saustall". Sein FP-Kollege Rabl von einem "Tohuwabohu". Beide fordern auch, dass externe Prüfer die Bilanzen durchleuchten. Rabl: "Wir werden die Gutachter Meinl-Fall auffordern, uns vorzuschlagen, was ihr Engagement kosten würde." SPÖ-Stadtchef Peter Koits und Magistratsdirektorin Renate Kamleithner sind dagegen. Lehner: "Die sträuben sich, weil es eventuell ein Systemversagen gegeben haben könnte."

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