Schwarz-Blau in OÖ auf letzten Metern: SPÖ-Chefin sieht „Männerwirtschaft“

SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer sieht "Männerwirtschaft".
Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) einzige Frau in der Runde.

Das inhaltliche Grobgerüst des neuen Regierungsprogramms von ÖVP und FPÖ in OÖ steht, jetzt geht es noch um das Feintuning, bestätigte am Freitag die schwarze Parteizentrale. Auch wenn SPÖ-Landeschefin und Landesrätin Birgit Gerstorfer zum zweiten schwarz-blauen Arbeitsübereinkommen noch nichts sagen kann, ist für sie bei der Neuauflage von ÖVP und FPÖ nach der Landtagswahl am 26. September klar: „Die Männerwirtschaft wird fortgesetzt“.

Schon allein der Blick auf das Verhandlungsteam mache dies deutlich, so ist LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) die einzige Frau in der Runde. Für Gerstorfer ist daher „die Gefahr groß, dass Frauenpolitik weiterhin in OÖ keine große Rolle spielen“. Daher biete sie sich in der kommenden Legislaturperiode als „Bündnispartnerin für frauenpolitische Themen“ an, meinte sie in einer Pressekonferenz.

Steigerung Frauenquote

Dazu zähle unter anderem ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, damit Mütter die Möglichkeit erhalten, soviel arbeiten zu können, wie sie wollen. Mehr Krabbelstuben, Ganztagskindergärten und Horte seien ein „wesentlicher Schlüssel“ zur Entspannung am Arbeitsmarkt. Auch wenn in OÖ die Zahl der Erwerbstätigen bald die Marke von 700.000 übersteigt, war jene der offenen Stellen Ende September mit über 31.000 auf Rekordhöhe, hatte auch die Wirtschaftskammer am Mittwoch Alarm geschlagen.

Die Interessensvertretung setzt daher auf eine Steigerung der Frauenerwerbsquote und nannte als Voraussetzung den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Gerstorfer – vor ihrem Einstieg in die Politik in Oberösterreich AMS-Chefin – meinte, dass allein die Steigerung der weiblichen Erwerbsquote um ein Prozent 4.700 zusätzliche Frauen in den Arbeitsmarkt bringen könnte.

Kommentare