Pistenspaß nach Rettungsaktion

Ski- und Liftbetrieb sowie der Betrieb der Hütter Forsterau sind nun wieder in einer Hand
Beste Schneelage sichert die Saison auf der Forsteralm bei Gaflenz, eine Sommerrodelbahn scheitert vorerst am Geld

„Die Bedingungen sind ideal, Skifahren ist hier leistbar.“ Wie Harald Plettenbacher und seine beiden Kinder aus Behamberg sehen viele Mostviertler die Forsteralm bei Gaflenz im Bezirk Steyr-Land als ihr Heim-Skidorado. Dass sich das Skigebiet bereits in Oberösterreich befindet tut dabei nichts zur Sache.

200 Kids aus Kindergärten von Steyr bis Amstetten tummelten sich in der Vorwoche auf den Anfängerpisten der Forsteralm. An die 250 Kinder sind in dieser Woche allein in der örtlichen Skischule eingeschrieben, berichtet Skilift-Geschäftsführer und Skischulbetreiber Manfred Großberger. Familien- und Kinderfreundlichkeit werden groß geschrieben. „Wir kommen jetzt bis Donnerstag täglich aus St. Pantaleon hier her. Das wurde über die Gemeinde organisiert“, berichtete eine junge Mutter. Eine andere Frau ist begeistert darüber, dass der Seillift völlig kostenlos benütz bar. „Das ist ideal für die Kleinen und alle Anfänger“, lobt sie.

Das vor zweieinhalb Jahren in einer grenzüberschreitenden Aktion von acht nieder- und oberösterreichischen Gemeinden vor dem Aus gerettete Ski-Gebiet macht seinem Namen als Skikindergarten der Region alle Ehre. Aufgrund des heuer reichen Schneesegens mit „weit über einen Meter Schneeunterlage“ sei die Saison gesichert, freut sich Großberger. In den Semesterferien der beiden Bundesländer NÖ und OÖ präsentiert sich das Familienskigebiet von seiner besten Seite.

Herausforderung

Pistenspaß nach Rettungsaktion

Forsteralm-Geschäftsführer und Skischulchef: Manfred Großberger

Wenn sich nun an gut frequentierten Tagen auch bis zu 2000 Freizeitsportler auf den 16 Pistenkilometern tummeln, so bleibt die die wirtschaftliche Situation der Liftgesellschaft eine Herausforderung. „Man muss am Drücker bleiben, von selber läuft da nichts. Das ganze Team muss sich um jeden einzelnen Gast annehmen“, sagt Großberger. Der alteingesessene Skischulbetreiber, die Sportunion Waidhofen/Ybbs und ein Sporthändler haben die Liftanlagen von den Eigentümern, den acht Umlandgemeinden, gepachtet. Die Kommunen hatten sich 2016 zusammengetan und die sechs Lifte samt Infrastruktur um 180.000 Euro erworben.

Pistenspaß nach Rettungsaktion

Crowdfunding

Sportvereine, Gemeinden und hunderte Fans bekundeten dann 2017 Solidarität mit ihrem Skiberg und steuerten über eine Crowdfundingaktion 450.000 Euro im Tausch gegen Liftkarten bei. Das Geld wurde zum größten Teil in eine 1,6 Millionen teure neue Beschneiungsanlage gesteckt. „Die Anlage war wichtig, jetzt sind noch Folgeinvestionen in der Höhe 700.000 Euro notwendig“, sagt Großenberger. Vor dem Saisonstart wurde auch eine Flutlichtanlage eröffnet.

Über den Winter sind rund 80 Personen rund um um den Skibetrieb und die Restaurants beschäftigt. Pläne einen Ganzjahrestourismus auf der Forsteralm aufzuziehen seien momentan nachrangig, so Großberger. Eine geplante Sommerrodelbahn würde 2,5 Millionen Euro kosten.

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