OÖ: Schon acht Intensivstationen zu 100 Prozent belegt

OÖ: Schon acht Intensivstationen zu 100 Prozent belegt
Die Intensivabteilungen sind zu 84% Prozent ausgelastet. In drei Spitälern werden bereits Notbetten eingerichtet.

"Eigentlich ist das schon Katastrophenmedizin", zitiert das Ö1-Morgenjournal einen anonymen Praktiker aus einem oberösterreichischem Spital.

Wie ein interner Bericht der OÖ Gesundheitsholding zeigt, dürfte die Lage in den Intensivabteilungen noch dramatischer sein als es zuletzt dargestellt wurde. Das berichtete das Ö1-Morgenjournal.

Auslastung bei 84%

Ö1 liegt das interne Dashboard der OÖ Gesundheitsholding vor, das die Auslastung der Intensivbetten in den Spitälern des Landes täglich aktualisiert darstellt. Demnach gibt es aktuell 250 Intensivbetten, für die dafür ausgebildetes Personal zu Verfügung steht. Davon waren gestern 210 belegt, 89 davon mit Covid-Patienten. Das entspricht einer Auslastung von 84%. 

Der Anteil der Corona-Intensivpatienten hat sich den Daten aus dem Dashboard zufolge in den letzten zwei Wochen verdoppelt. 

Not-Intensivbetten schon in drei Spitälern

Nur acht der 26 Intensivabteilungen in OÖ sind dem Bericht zufolge noch im "grünen Bereich", also zu weniger als 75% ausgelastet. Zehn Intensivstationen sind aktuell gelb ausgewiesen (mehr als 75% belegt), acht Abteilungen sind rot, und damit zu 100 Prozent belegt. 

Diese angespannte Situation führt dazu, dass in drei oberösterreichischen Spitälern bereits zusätzliche Not-Intensivbetten, sogenannte Überwachungsplätze, eingerichtet wurden. Hier muss medizinisches Personal einspringen, das diese Aufgaben normalerweise nicht macht.

Eskalationsplan: Stufe drei von fünf erreicht

Für Spitäler in OÖ gibt es einen fünfstufigen Eskalationsplan. Derzeit gilt laut dem Dashboard der OÖ Gesundheitsholding bereits Stufe 3. Zunächst werden gemäß diesem Plan 24 zusätzliche Überwachungsplätze eingerichtet In Stufe fünf sind bis zu 133 Not-Intensivbetten vorgesehen. In den Spitälern gehe man davon aus, dass diese Stufe auch erreicht wird.

Und ein weiterer Engpass sorgt in den oberösterreichischen Krankenhäusern derzeit für Probleme: Wie Ö1 berichtet seien derzeit kaum ECMO-Geräte frei - moderne Beatmungsgeräte, die für die Therapie bei schweren Corona-Fällen eingesetzt werden. 

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