Oberösterreich sucht Privatquartiere für Ukraine-Flüchtlinge

Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Unterkünfte in Ballungsräumen gefragt, um leichter Arbeit zu finden. 41 Prozent hätten bereits einen Job.

Oberösterreich sucht als Vorbereitung für den Herbst Privatquartiere für ukrainische Geflüchtete. Besonders gefragt sind Unterkünfte in Ballungsräumen, da die Betroffenen hier leichter Arbeit finden. Mittlerweile haben 41 Prozent der erwerbsfähigen Geflüchteten einen Job - angesichts der hohen Zahl von Frauen mit Betreuungspflichten ein guter Wert, findet Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Dennoch will er noch mehr Augenmerk auf die Arbeitssuche legen.

Zum einen werden die Geflüchteten nun explizit auf die in Oberösterreich geltende Bemühungspflicht - wer Sozialleistungen beziehen will, muss nachweisen, dass er sich um Arbeit oder Qualifizierung umschaut - hingewiesen, zum anderen will man noch gezielter und aktiver nach Arbeitskräften fischen, um dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen.

Derzeit sind laut Zentralem Melderegister in Oberösterreich 7.695 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht, seit einiger Zeit sei die Zahl stabil, so Hattmannsdorfer. Sieben von zehn sind Mädchen oder Frauen, drei Buben oder Männer. 41,5 Prozent sind unter 20, acht Prozent über 62 Jahre alt.

Kein Erstaufnahmezentrum

Gesucht werden nach wie vor Quartiere. Zwar kommen nur mehr wenige Geflüchtete nach, aber immer wieder laufen Unterkünfte aus oder Leute übersiedeln. Zudem will man gerüstet sein, falls die Zahl im Herbst wieder ansteigt. Daher wird auch das Postverteilzentrum in Linz als zentraler „Ankunfts-Hub“ weiter vorgehalten, so Hattmannsdorfer, auch wenn derzeit nur 39 Personen dort untergebracht sind.

Gerüchte, dass in dem Gebäude ein Erstaufnahmezentrum entstehen könnte, wies er als falsch zurück. Das „Sommerprojekt“ des Sozialressorts sei, die Formalitäten zu digitalisieren, damit man das Organisatorische künftig rascher erledigen kann.

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