Noch ist die Digitaluniversität nicht verloren

Josef Ertl
Das Parlament hat zwar zugestimmt, aber es fehlt an allem.

Noch ist die neue Linzer Digitaluniversität nicht verloren. Auch wenn es bis heute weder ein überzeugendes Konzept noch genügend Geld gibt, hat das Parlament vorige Woche das „Institute of Digital Sciences Austria“ beschlossen.

Dass aus schwierigen Anfängen doch noch etwas Großartiges entstehen kann, zeigt die Entwicklung des James-Webb-Weltraumteleskop. Es hat diese Woche sensationelle Bilder aus dem Universum geliefert. 1996 wurde mit der Planung für das Nachfolgemodell des Hubbleteleskop begonnen. Statt der veranschlagten drei Milliarden Dollar explodierten die Kosten auf zehn Milliarden. 2007 sollte es fertig sein. Tatsächlich wurde es 16 Jahre später, am 25. Dezember 2021, mit einer europäischen Ariane-Rakete in die von der Erde 1,5 Millionen km entfernte Umlaufbahn gebracht. Die Zusammenarbeit der NASA, der europäischen und der kanadischen Weltraumbehörden funktionierte. Die zu erwartenden wissenschaftlichen Ergebnisse werden die Mühen und Kosten Wert sein.

Die Geschichte des James-Webb-Teleskop gibt uns Hoffnung für Linz. Es braucht nun ein zukunftsträchtiges Konzept und Geld. Wenn die TU tatsächlich ein Leuchtturmprojekt werden soll. An der TU München steht pro Student doppelt so viel Geld zur Verfügung, an der Lausanne das Dreifache.

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