Regenbogenfahne zerrissen: 3 Bürgermeister kritisieren Gruber (FPÖ)
Die Bewusstseinsregion veranstaltet heuer schon zum achten Mal das Internationale Menschenrechte-Symposium. Der Artikel 7 der Menschenrechtskonvention steht heuer im Mittelpunkt: "Alle Menschen haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, [...] und gegen jede Aufhetzung zu einer Diskriminierung."
Aktuell in Oberösterreich, weil der Landesparteisekretär der FPÖ, Michael Gruber, kurz vor den Wahlen eine Regenbogenfahne zerknüllt, in einen Mistkübel geworfen und Menschen, die sich unter dem Zeichen des Regenbogens zusammenfinden, verunglimpft hat.
"Das geht gar nicht", sind sich die drei Bürgermeister der Bewusstseinsregion, Thomas Punkenhofer (SPÖ), Andreas Derntl (ÖVP) und Christian Aufreiter (SPÖ) einig.
Einig unter den Farben des Regenbogens
"Wir haben ja nicht zufällig die Farben des Regenbogens im Logo des Symposiums", ergänzt Punkenhofer, "die Regenbogenfahne darf nicht verunglimpft werden. Egal, von wem."
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz.
Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.
Kritik gibt es von den dreien auch unisono daran, dass der Freiheitliche Mandatar vom Landtag nicht ausgeliefert wird. Die Linzer Staatsanwaltschaft hatte nach einer Anzeige diese Auslieferung beantragt, ÖVP und FPÖ lehnten diese ab.
Aber zurück zum Symposium und dessen Motto: "Wir schauen hin." Dieses findet vom 7. bis 11. November statt und bietet zahlreiche spannende Inhalte.
Ein Kind aus Mauthausen
Etwa gibt es den Rundgang "Achmed. Ein Kind aus Mauthausen." Dieser handelt von einem schwarzen Jungen, der bis zu seinem Tod, obwohl er immer hier gelebt hat, aufgrund seiner Hautfarbe mit Diskriminierungserfahrungen leben musste.
Eingebunden sind die Schulen der Region, von denen immer mehr mitmachen, in der Arbeiterkammer Perg findet ein Jugendforum statt.
Und es gibt Workshops. Die - so wichtigen - Themen: Aggressive Sprüche stoppen, Rechtsextremismus, Mobbing - Erwachsene und Kinder, Rebellinnen. Und es findet ein "Zivilcourage-Training" statt - und zwar online, jeder kann mitmachen.
Auf den Spuren der "Hasenjagd"
Neu ist heuer auch eine Gedenkwanderung zur "Mühlviertler Hasenjagd", freut sich die Geschäftsführerin der Bewusstseinsregion, Andrea Wahl: "Menschen aus Schwertberg haben sich zusammengefunden, um das heuer einzubringen."
Im Zuge dieser Wanderung, die am Sonntag, 10.11., von 13 bis 18 Uhr stattfindet, wird auch das Mahnmal zur Hasenjagd am neuen, besser sichtbaren Standort, eröffnet.
Ebenfalls am Sonntag gibt es einen Einblick in das "Leben neben dem Lager - Menschen im Umfeld des KZ Gusen" - Startpunkt ist beim Haus der Erinnerung beim Eingang zum "Bergkristall-Stollen".
Apropos Mahnmal: Rund um die europaweite Ausschreibung zur Neugestaltung einer Gedenkstätte in Gusen, dem bislang "vergessenen" Außenlager von Mauthausen, gibt es laufend Abstimmungstermine.
Und im Zuge des Symposiums am 8.11., von 13.30 bis 16.30 Uhr, den Rundgang "KZ-Gedenkstätte neu gestalten" mit Start beim Memorial Gusen.
Einblick in den Bergkristall-Stollen
Selten ist der Stollen offen, den die Gefangenen des Lagers Gusen für die Nazis in den Berg schlagen mussten.
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Haus der Erinnerung Bergkristall Stollen Gusen Mauthausen Bewusstseinsregion
Im Vorfeld des Symposiums wird er wieder für zwei Tage geöffnet - und zwar am 25. und 26. Oktober - die Führungen sind kostenlos, Anmeldung beim Memorial Mauthausen ist unbedingt erforderlich.
Das beliebte Literaturfrühstück am Sonntag steht unter dem Motto "Irgendwie anders", für Kinder gibt es zuvor schon am Samstagnachmittag das Kindertheater "Die dumme Augustine".
Und auf zwei Filme weist Wahl hin, die beim Symposium gezeigt werden: "Favoriten" von Ruth Beckermann und "Wankostätten", ein Porträt von Karin Berger über Karl und Ceija Stoika, die das KZ Auschwitz überlebt haben. Das ganze Programm gibt es auf der Website des Menschenrechte Symposiums.
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