Neue Skischaukel für das Stodertal geplant

Ab 2023 sollen den Skifahrern mehr Pisten zur Verfügung stehen.
Drei Gondellifte sollen das Skigebiet Hinterstoder/Höss bis nach Vorderstoder erweitern.

Geht es nach den Tourismusbetrieben und nach der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen AG, soll man ab 2023 im Stodertal hin und her schaukeln können – und zwar konkret zwischen dem Skigebiet Hinterstoder/Höss und Vorderstoder. Wie es bei Skischaukeln oft der Fall ist, steht auch dieses Projekt unter scharfer Kritik.

Etwa 45 Millionen Euro soll die Schaukel von der Hutterer Höss bis nach Vorderstoder kosten. Für die Verbindung seien laut Gerhard Lindbichler (ÖVP), Bürgermeister von Vorderstoder, drei Gondellifte notwendig. „Es können dadurch vier Abfahrten dazugewonnen werden“, sagt er. Derzeit bietet das Skigebiet etwa 40 Pistenkilometer an. Mit der Verbindung nach Vorderstoder sollen es 50,7 Pistenkilometer werden.

"Hinterstoder zu klein"

Lindbichler verspricht sich deshalb von dem Projekt einiges: „Viele fahren weiter nach Haus oder Schladming, weil ihnen Hinterstoder zu klein ist. Es ist eine Angebotsverbesserung, von der beide Tourismusorte profitieren“, sagt er. Denn auch im Sommer könnten die Lifte attraktiv sein, seien für Wanderer doch Aufstiegshilfen wichtig.

Das Projekt kostet jedoch nicht nur Geld, sondern auch Bäume: In beiden Gemeinden soll dafür eine Fläche von insgesamt 42,6 Hektar gerodet werden. Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbands, ist „erschüttert“, dass so ein Projekt überhaupt vorangetrieben wird.

„Auch abgesehen von Corona sind Investitionen in Skigebiete wirtschaftlich problematisch. Nun verschlimmert Corona die Situation. Wie soll sich das mit weniger Skikursen etc. ausgehen? Naturnahe Landschaft, das ist das Kapital der Zukunft“, sagt Maier. Für ihn seien in ganz Österreich die „Endausbaugrenzen“ für Skischaukeln bereits erreicht.

Prüfung noch ausständig

Auch die grüne Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr sieht keine Zukunft für das Projekt: „Skipisten und Lifte in einer Höhenlage von 800 bis 1.100 Metern sind mit Sicherheit keine Investitionen in die Zukunft.“ In Anbetracht des Klimawandels sei es „Realitätsverweigerung“.

Inwiefern das Projekt umgesetzt wird, steht aber ohnehin in den Sternen: Vorerst ist erst der Umweltbericht fertig. Basierend darauf werde nun laut Lindbichler das Flächenwidmungsverfahren eingeleitet. „Dabei wird es vom Land auf Herz und Nieren geprüft“, sagt Lindbichler. Vier bis sechs Monate werde das dauern.

Auf KURIER-Anfrage bei der Naturschutzabteilung des Landes waren dort die Details des Projekts noch nicht bekannt. „Wir werden sicher noch miteinbezogen. Wichtig sind für uns die Faktoren Naturhaushalt und Landschaftsbild“, heißt es dort.

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