Dort angekommen, meist in Linz und Wels, wurden sie zur Prostitution gezwungen. Dabei sollen ihnen die zu erbringenden Sexualdienstleistungen von ihren Peinigern vorgeschrieben worden sein.
Etwa, dass sie diese Dienstleistungen gänzlich ohne Schutz verrichten sollten, ebenso wurden Dauer und Preise von den Tätern festgelegt und vorgeschrieben.
Die von den Freiern bezahlten Löhne wurden bei der illegalen Wohnungs- und Hotelprostitution sofort an vor Ort befindliche "Aufpasserinnen und Aufpasser", wie die Ende November verhaftete Frau, abgegeben, sagt die Polizei.
Mit Drogen gefügig gemacht
Die mit Gewalt nach Österreich verschleppten Frauen wurden mit Methamphetamin für deren täglichen Konsum versorgt – dies auch um sie entsprechend gefügig zu machen, betont die Polizei.
Diesbezüglich besteht auch der Verdacht der Ein- und Ausfuhr von zumindest 900 Gramm Methamphetamin und der Weitergabe zumindest dieser Suchtgiftmenge an die Frauen.
850.000 Euro "Gewinn" mit nur drei Opfern
Allein mit der Ausbeutung von drei bislang einvernommenen Opfern dürfte sich die Tätergruppierung mit zumindest 850.000 Euro bereichert haben. Die Gruppe ist seit zumindest fünf Jahren in Oberösterreich aktiv, mindestens so lange dauert auch schon das Martyrium der betroffenen Frauen.
Zeitgleich mit der in Linz stattfindenden Hausdurchsuchung erfolgte aufgrund von der Staatsanwaltschaft Wels erlassener Europäischer Haftbefehle und in enger Abstimmung mit dem Nationalen Ermittlungsbüro Zielfahndung Ungarn die Festnahme von drei weiteren Beschuldigter in Budapest.
Hinsichtlich der in Österreich festgenommenen 46-jährige Aufpasserin wurde vom Landesgericht Wels über Antrag der Staatsanwaltschaft Wels bereits die Untersuchungshaft verhängt. Weitere Ermittlungen laufen. Die Polizei geht davon aus, dass es noch mehr Opfer geben dürfte.
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