Chor aus Jerusalem trat in Linzer Synagoge auf: "Gehen nicht in die Knie"

Landeshauptmann Thomas Stelzer (2. v. li) in der Synagoge
Erhöhte Sicherheit bei Konzert des Chors der Großen Synagoge Jerusalem; Landeshauptmann Stelzer als Gast in der Linzer Synagoge.

"Es ist mehr als glatt gelaufen. Es war ein fröhliches Konzert, das alle mitgerissen hat." Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz (IKG), ist erleichtert. Am Tag nach dem Auftritt des Chores der Großen Synagoge Jerusalem in der Linzer Synagoge bezeichnet Herman die Veranstaltung als "Lichtblick in dieser dunklen Zeit."

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14 Musiker aus Israel sowie der Oberkantor aus Wien verwandelten die Synagoge am Sonntagabend in ein temporäres Konzerthaus. Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer, ÖVP, war unter den 90 Gästen im Publikum. In einer kurzen Rede sprach er den aufflammenden Antisemitismus weltweit an und erklärte, dass es nicht sein dürfe, dass Jüdinnen und Juden bei uns nicht sicher seien.

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Chor aus Jerusalem trat in Linzer Synagoge auf: "Gehen nicht in die Knie"

An der Säule vor der Synagoge hängen die Fotos der minderjährigen Geiseln, die nach Gaza verschleppt wurden

An der Säule vor der Synagoge hänge die Fotos der minderjährigen Geiseln, die nach Gaza verschleppt wurden, ein neun Monate altes Baby ist auch dabei.

Absagen wegen Sicherheitsbedenken

Aufgrund des Konzerts gab es erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, einerseits durch die Polizei, andererseits durch einen privaten Security-Dienst.

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"Wir haben es auch nicht öffentlich angekündigt. Es waren eigentlich nur Menschen da, die wir kennen. Obwohl einige aus Sicherheitsbedenken abgesagt haben." Dabei gehe es gerade jetzt darum, jüdisches Leben in der Gesellschaft zu erhalten: "Wir werden nicht in die Knie gehen", gibt sich Charlotte Herman kämpferisch.

Und verweist auch auf die Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht kommenden Donnerstag, 9. November. Um 18 Uhr finden sich dazu auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde Linz in der Synagoge (Bethlehemstraße 26) u.a. die Spitzen der Landesregierung und der Diözese Linz, Thomas Stelzer und Manfred Scheuer, ein.

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