Die Linzer Synagoge wurde in der so genannten „Reichspogromnacht“ am 10. November 1938 von Angehörige der SS zerstört. 1967/68 wurde nach Plänen von Architekt Friedrich Goffitzer eine neue Synagoge errichtet, ausgestattet mit Fresken von Fritz Fröhlich.
Expertin führt durch die Synagoge
Die Führung erläutert nicht nur dieses Architekturjuwel, sondern gibt auch Einblick in das jüdische Leben in Linz. Die Führung wird von Maria Seher durchgeführt - sie hat in ihrem Studium an der Katholischen Universität Linz eine Diplomarbeit über die Synagoge geschrieben. Dieses Wissen teilt sie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Architekt Friedrich Goffitzer erläutert auf der Website der Israelischen Kultusgemeinde Linz (IKG) den Bau: "Um trotz der Kleinheit der Baumasse eine der Widmung des Gebäudes gemäße Überhöhung zu erreichen, habe ich den Bau auf ein mit Granitsteinen gepflastertes erhöhtes Plateau gestellt, das durch eine geschwungene Stützmauer begrenzt wird."
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Diese beiden Komponenten – Überhöhung und Begrenzung - würden den Bau "aus der Profanwelt in eine neue Ebene, die einem Tempelbezirk gleichkommt", entrücken, ist er überzeugt.
Er habe mit der Wahl der gestalterischen Mittel beim Betrachter ein Gefühl der Geborgenheit entstehen lassen wollen, führt Goffitzer weiter aus. Das sei ihm dadurch gelungen, dass er "die fensterlosen Außenwände durch ein in den Raum hineinragendes Gegengewölbe abgeschlossen" habe.
Die Decke werde von sechs nicht sichtbaren Säulen getragen - getrennt vom Gegengewölbe durch ein schmales Lichtband werde sie "weitgehend als schwebend" empfunden, wird der Architekt zitiert.
Die Synagoge ist mit Fresken des Linzer Malers Fritz Fröhlich ausgestaltet, der die Anregung der Darstellung der 12 Stämme Israels aus dem Buch Moses, "Jakob segnet seine Söhne", erhalten hat.
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