Spanisches Facelifting für Promenadenhof, Theater und Redoutensäle
Die Promenade 39 ist ein prominenter Ort in Linz. Landestheater, Redoutensäle und ein ebenfalls über Linz hinaus bekannter Gastronomiebetrieb, der Promenadenhof, sind dort beheimatet.
Bälle, Empfänge und viele andere repräsentative Veranstaltungen gehen dort zusätzlich zum Theaterbetrieb über die Bühne.
Das 1803 errichtete Gebäude gehört dem Land Oberösterreich, es ist mehr als nur in die Jahre gekommen. Deshalb wird seit Jahren über die Sanierung des Linzer Prachtbaus geredet. Und über den Baubeginn spekuliert.
Jetzt scheint es fix - denn Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat sowohl Bauzeitplan als auch die Bietergemeinschaft präsentiert, die die Ausschreibung für die Sanierung der Promenade 39 gewonnen hat.
Spanischer Architektur-Einschlag
Die Bietergemeinschaft „Promenade“ – dahinter verbergen sich Eidos Architektur ZT GmbH, Ingennus Urban Consulting SLP sowie haro Architects – Haslauer & Rodriguez Paraja ZT – wurde nach einem Vergabeverfahren mit der Planung Hochbau beauftragt.
Das Salzburger Architekturbüro Eidos ruht auf den Säulen von Architektur und Denkmal und ist darauf spezialisiert, die historische DNA von Gebäuden zu erforschen und freizulegen.
Ingennus gehört zu den Top 30 Architekturbüros von Spanien, hat sich auf die Planung nachhaltiger und innovativer architektonischer Lösungen konzentriert und ist in ganz Europa tätig. Zu den erfolgreich durchgeführten Projekten gehört die Restaurierung des historischen Bahnhofs von Canfranc, der in ein 5-Sterne-Hotel in den Pyrenäen umgewandelt wurde und mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten hat.
Komplettiert wird die Bietergemeinschaft von haro Architects, ebenfalls in Salzburg beheimatet. Die beiden Architekten haben sich - passend zur Bietergemeinschaft - vor 20 Jahren beim Studium in Madrid kennengelernt. Das Architektenteam plante unter anderem die Sanierung der Stiftskirche St. Peter in Salzburg. Neben privaten und öffentlichen Neubauten liegt der Fokus bei zeitgemäßen Erweiterungen von Bestandsobjekten
Geplant ist, dass die Sanierung, deren Kosten auf Preisbasis 2023 vom Land mit 53,6 Millionen Euro beziffert werden, 2025 beginnen und Ende 2027 abgeschlossen werden soll.
Ein Teil des Gebäudes - der Zuschauerraum und das Foyer des Schauspielhauses des Landestheaters - wurde bereits 2017 saniert. Jetzt folgt der Rest des höchst sanierungsbedürftigen Gebäudes.
„Der Entwurf zum Projekt Promenade 39 lotet das Potenzial des Ortes aus und entwickelt daraus einen einmaligen baukünstlerischen Ansatz. Die für Linz prägende Architektur des Redoutensaals und des Landestheaters wird um einen identitätsstiftenden Zubau erweitert“, gibt Architekt Clemens Standl, Geschäftsführer EIDOS Architektur ZT GmbH, einen ersten Einblick in das Projekt.
Laut der Aussendung des Landes werden die Redoutensäle nach den wissenschaftlichen Grundsätzen der Denkmalpflege restauriert und das Foyer großzügig neu gestaltet.
Zeitgemäßer Zubau
Zudem wird das Veranstaltungszentrum "in Form eines architektonisch prägnanten Zubaus um zwei Säle" erweitert. Dieser ersetze diverse Anbauten aus den 1970er Jahren. Der Restaurantbereich im Erdgeschoß des Promenadenhofes wird gänzlich umgestaltet.
Außerdem werden im ersten Obergeschoß neue Freibereiche eingerichtet, heißt es, etwa eine Terrasse, die sowohl vom Foyer als auch vom Spiegelsaal zugänglich sei und für Veranstaltungen genutzt werden könne.
Promenadenhof ab Frühjahr 2025 geschlossen
Während der Sanierung ist der Proben- und Spielbetrieb des Landestheaters in den Sommern 2025, 2026 und 2027 zusätzlich zweieinhalb Monate – also insgesamt jeweils viereinhalb Monate – eingestellt.
Promenadenhof und Redoutensaal sind ab Frühjahr 2025 geschlossen und werden nach der Sanierung wieder eröffnet.
"Die Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes ist sehr aufwendig, aber dringend notwendig. Das Landestheater und die Redoutensäle haben als Repräsentations- bzw. Kulturräume enorme Bedeutung, auch deshalb ist die Sanierung so wichtig. Abgesehen davon entsprechen sie nach der Restaurierung wieder dem aktuellen Stand der Technik – auch das ist unabdingbar, um Kultur und Kunst auf höchstem Niveau präsentieren zu können“, sagt Landeshauptmann Stelzer.
Kommentare