Linz: Waffenverbot gilt auch für Ritter

Mittelalterlicher Advent am Alten Markt in der Linzer Altstadt: v.l.n.r.: Klaus Schobesberger von der WK-Linz, Aktivist Kevin Fux, Vizebürgermeister Bernhard Baier, Aktivist Walter Fux und Altstadt-Obmann Roland Pachner
Wegen Polizeiverordnung lassen Edelmänner ihre Schwerter bei Mittelalterfest in der Altstadt daheim

Vielleicht eine noch friedlichere Atmosphäre als geplant ist an diesem Wochenende in der Linzer Altstadt zu erleben. Auf den Plätzen und in den Gassen des historischen Stadtteils geht bis Sonntag ein Adventmarkt der Mittelalterszene über die Bühne. Weil aber in der Altstadt seit 1. November ein rigoroses Waffenverbot gilt, müssen sich Ritter und Edelleute dem Gesetz beugen und Schwerter sowie Dolche in ihren Kemenaten lassen.

Zwischen dampfenden Glühweinkessel und duftenden Pfannen in den Freilufttavernen werden Händler, Gaukler und Handwerker mit ihren Künsten um die Gunst der Besucher buhlen. Zum mittelalterlichen Markttreiben gehören natürlich auch Jongleure und Artisten. Doch den im Programm noch angekündigten Fechtkämpfern musste heuer aufgrund der neuen Stadtgesetze bereits abgesagt werden.

Im Vergleich zu den früheren vorweihnachtlichen Mittelaltermärkten wird sich also heuer ein friedvolleres Bild bieten. „Das Waffenverbot wird ohne Wenn und Aber durchgezogen, da gibt es sicher keine Ausnahmen“, sagt Klaus Schobesberger, der Obmann der Linzer Wirtschaftskammer.

Messerschmiede

Selbst die Schmiede an den glühenden Essen müssen sich statt Messerklingen andere Werkstücke suchen. Wie alle anderen Adventaktivitäten in der Stadt sei der Mittelaltermarkt aber eine willkommene Bereicherung, sagt Schobesberger.

Dem Ambiente und der Stimmung werde das Waffenverbot sicher nicht schaden, sondern vielleicht sogar das Gegenteil bewirken, sagt der Linzer Wirtschaftsreferent und Stadtvize Bernhard Baier (ÖVP). Und Roland Pachner vom Verein „Altstadt neu“ verweist darauf, dass Messer und Schwerter ohnehin nie auf dem historischen Weihnachtsmarkt im Vordergrund standen. „Verwaltungsjuristisch wären zur Schau gestellte Schwerter eigentlich keine Waffen“, so Pachner. Das gelte eigentlich auch für das Ritterfest im Sommer. Da wird der Linzer Hauptplatz zur Turnierarena, die sich aber ohnehin nicht mehr in der Waffenverbotszone befindet.

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