Linz stellt Konzept für Verkehr bis 2030 vor

Die Stadt Linz will Schnellverbindungen für Radfahrer schaffen.
Gute Verkehrs-Alternativen sollen Autos ersetzen. Gesetzt wird nicht nur auf Radfahrer und Öffis, sondern auch auf Fußgänger.

Ambitioniert, aber realistisch – so bezeichnet Linzer Vizebürgermeister und Infrastrukturreferent Markus Hein (FPÖ) am Montag in einer Pressekonferenz das neue Mobilitätskonzept der Stadt Linz. Bis 2030 soll damit der motorisierte Individualverkehr auf 51 Prozent und damit auf das Niveau von 1992 sinken.

210.000 Menschen arbeiten in Oberösterreichs Landeshauptstadt. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer muss pendeln: Zusammen mit Wirtschafts- und Freizeitverkehr werde laut Hein die Stadtgrenze täglich 300.000-mal passiert. Für Linz zu oft: „Wir möchten, dass die Wahlfreiheit im Vordergrund steht“, sagt Hein. Das heißt: Alternativen so attraktiv wie möglich zu gestalten, damit die Menschen freiwillig vom Auto entweder auf Rad, öffentlichen Verkehr oder anderes umsteigen.

Das Konzept fasst neben dem Individualverkehr deshalb acht weitere Handlungsfelder, hinter denen kurz-, mittel-, und langfristige Ziele stecken. Fußgänger sollen etwa neue Zonen und sichere Querungsmöglichkeiten erhalten sowie kürzere Wartezeiten an Ampeln. Für Radfahrer will die Stadt unter anderem Schnellverbindungen schaffen und Einbahnen öffnen. Um schließlich auch zu wissen, wo die Radler fahren dürfen, werde laut Hein mit der Radlobby eine Radkarte erarbeitet. Auch ein Lückenschluss-Plan sei vorgesehen.

Umsetzung gefordert

Beim Ausbau der Öffis konzentriere man sich mit dem Land Oberösterreich vor allem auf die Stadtbahnen und die neuen O-Bus-Linien (der KURIER berichtete). Ist man doch aufs Auto angewiesen, solle künftig eine Plattform darauf hinweisen, wo Carsharing in der Stadt überall möglich ist. Intelligente Verkehrsknotenpunkte sollen schließlich alle Alternativen miteinander verbinden, um auch ohne Auto schnell durch die Stadt zu gelangen. Festhalten möchte man auch an innovativen Projekten, wie der Seilbahn und den Drohnentaxis.

Beschlossen ist das Konzept jedoch noch nicht, auch Finanzierungsfragen sind noch offen. Diese sollen nach dem Gemeinderatsbeschluss im September Schritt für Schritt in Angriff genommen werden. Kritische Stimmen gibt es aber bereits jetzt: „Wir brauchen konkrete Maßnahmen statt bloßer Ankündigungen“, sagt etwa Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP).P. Stacher

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