Linz: Initiative protestiert gegen Verbauung des Freinbergs

Die Luftaufnahme zeigt vorne den derzeitigen Standort des Minigolfplatzes.
Die Stadt möchte den Minigolfplatz umwidmen. Eine Initiative will diesen erhalten. Die Entscheidung fällt im Gemeinderat

„Hände weg vom Linzer Grüngürtel“ – das wird heute ab 13.15 Uhr in Linz sicher auf einigen Plakaten zu lesen sein. Denn: Die Initiative „Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!“ ruft zum Protest auf.

Grund dafür ist die geplante Umwidmung eines 5.000 Quadratmeter großen Areals am Freinberg. Geht es nach der Stadt Linz, dann sollen dort, wo sich derzeit eine Minigolfanlage und ein Naherholungsgebiet befinden, Luxuswohnungen entstehen.

"Unsachliche Radikalisierung"

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sagt, er verstehe die Anrainer. Gleichzeitig bezeichnet er den Umgang mit dem Thema jedoch als „unsachliche Radikalisierung“.

„Ging es am Beginn um die Rettung des Minigolfplatzes, so sehen heute viele Menschen den Grüngürtel in Gefahr. Hier wird bewusst mit Halbwahrheiten das politische Klima aufgeheizt“, sagt Luger.

0,005 Prozent

Seine Rechnung lautet wie folgt: Linz habe eine Fläche von 100 Quadratkilometern. Davon seien 53 Prozent Grünland. Das betroffene Grundstück mache somit nur 0,005 Prozent der Gesamtfläche des Grünlands aus.

Zudem sei eine Bebauung des Grundstücks schon bisher möglich gewesen. Die Umwidmung erschafft nur zusätzlich die Möglichkeit, Wohnraum darauf zu bauen. Auch sei die Minigolfanlage eher eine Baulücke als Teil des Grüngürtels.

„Das betroffene Grundstück befindet sich inmitten der Wohnanlage Jungmairstraße-Roseggerstraße-Ziegeleistraße. Die Straße werde somit nur verlängert, eine Lücke wird geschlossen“, heißt es von Luger. Der Minigolfplatz solle zum botanischen Garten verlegt werden.

Stück für Stück

Für Renate Ortner, Sprecherin der Initiative, gilt diese Rechnung jedoch nicht. „100 Mal 0,005 Prozent sind sehr viel. Die Verbauung geht Schritt für Schritt voran. Auch diese 0,005 Prozent sind wichtiges Grünland“, sagt sie.

Dieser Argumentation bedienten sich nicht nur Anrainer, sie werde auch von Experten unterstützt, betonten Vertreter der Initiative. Denn das globale Klima brauche viele grüne Lungen. Dieses öffentliche Interesse dürfe nicht dem Profit Weniger geopfert werden, heißt es vonseiten der Initiative.

Daher erwarten Vertreter der Initiative eine rege Teilnahme. „Wir schätzen, dass 150 bis 200 Personen an dem Protest teilnehmen werden." Ortner hofft natürlich auf noch mehr Unterstützer und Plakate.

Gemeinderat entscheidet

Entscheiden wird sich die Sache heute, Donnerstag, im Gemeinderat. Um 14 Uhr beginnt die Sitzung. Das Thema Freinberg wird vermutlich zwischen 15 und 16 Uhr abgehandelt.

Das Büro des Bürgermeisters rechnet mit einer längeren Diskussion. Die Grünen und die Neos haben bereits angekündigt, dass sie gegen die Umwidmung stimmen werden.

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