Linz AG baut um acht Millionen Euro Fernkälte aus

So soll das neue Netzgebäude aussehen.
Auch ein Pilotprojekt für Wohnbauten ist angedacht. Die Fernwärme dient als Vorbild und zur Kälteerzeugung.

Die Linz AG baut ihr Fernkältenetz aus und investiert 8 Mio. Euro in neue Fernkältezentralen. In den kommenden Jahren soll das System nach dem Vorbild der Fernwärme sukzessive weiter ausgerollt werden. Details wurden in einer Pressekonferenz am Dienstag präsentiert.

Bereits seit 1993 besteht in Linz eine Fernkältezentrale im Donaupark, von der aus unter anderem das Brucknerhaus und das Krankenhaus der Elisabethinen versorgt werden. Eine zweite läuft seit einigen Jahren in der Friedhofstraße, sie klimatisiert etwa das Musiktheater.

Linz AG baut um acht Millionen Euro Fernkälte aus

Die Fernkältezentrale im Donaupark.

Nun soll die Anlage im Donaupark um 3 Millionen Euro ausgebaut und ihre Leistung stufenweise von derzeit 5,2 auf 9 Megawatt (MW) im Jahr 2023 hochgefahren werden. Eine weitere Fernkältezentrale mit 5 MW und um 5 Mio. Euro entsteht an der Wiener Straße.

Auf Wohnbau ausrollen

Derzeit werden vor allem öffentliche Bauten und große Bürokomplexe mit Fernkälte versorgt oder stehen auf der Liste der nächsten Projekte. Die Linz AG will die Technologie aber auch auf den Wohnbau ausrollen und sucht derzeit eine Wohnungsgenossenschaft als Partner für ein Pilotprojekt. Für Mieter sollen die Betriebskosten vergleichbar mit jenen der Fernwärme sein - und bei dieser habe die Linz AG die niedrigsten Preise bundesweit, betonte Generaldirektor Erich Haider.

Fernkälte orientiert sich auch technisch an der Fernwärme: Über ein in der Erde verlegtes Leitungssystem wird in einem geschlossenen Kreislauf kaltes Wasser geleitet, das entweder über Kühldecken die Temperatur in Räumen senkt oder Lüftungsanlagen betreibt. Die Kälteerzeugung erfolgt teils mit Dränagewasser aus der Donau, teils mit Fernwärme, die wiederum aus der thermischen Abfallverwertung kommt und im Sommer Reserven hat.

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